Synopsis 2016
Heute ist Tag fünf nach dem letzten Arbeitstag 2016. Gestern war das Zucken meines linken Augenlieds dann auch vollständig verschwunden. Ich war überreif für eine Auszeit. Auch hier im Weblog gab es eine Auszeit und so langsam wird es Zeit diese Starre zu beenden.
Ich habe nicht ganz freiwillig aufgehört hier etwas Neues zu veröffentlichen, denn einiges geht zurück in den Dezember 2015. 30 Minuten vorm Beginn der Weihnachtsfeier wurde ich fristlos gekündigt. Die Details sind eine tolle Geschichte, die ich sicher mal an anderer Stelle notieren werde. Damals war es eine für mich ungewohnte Situation. 48 Stunden nach der Kündigung hatte ich einen neuen Arbeitsvertrag, ein paar weitere Tage später, begann ich einen Rechtsstreit gegen den damaligen Arbeitgeber. Jener war auch Anlass, im Weblog vielleicht etwas zu bremsen, da die Gegenseite auch hier versucht hat Dreck zu finden.
Ab Januar dieses Jahres also, hatte ich einen neuen Job. Gleiche Stadt, gleiche Branche, etwas andere Aufgabe, alles einen deutlichen Tick umfangreicher. Mitte des Jahres wurde die neue Firma dann gekauft und somit habe ich eigentlich schon wieder einen neuen Arbeitgeber. Viel Neues war das Ganze Jahr irgendwie ein Grundtenor und die erste Hälfte des Jahres fühlt sich heute wie ein Monat an. Zur neuen Aufgabe gehört auch ein regelmäßiger Besuch bei der Chefin und anderen Kollegen des Teams. Somit verschlug es mich dieses Jahr auch zwei mal über den großen Teich, in die Nähe von Boston und auf einen Wochenendabstecher nach New York. Gleichzeitig zog sich der Rechtsstreit mit dem vorherigen Arbeitgeber quasi über das gesamte Jahr und war erst Anfang Dezember erfolgreich ausgestanden. Dieses berufliche Parallele zwischen neuen Herausforderungen und altem Ballast war jetzt etwas, was ich nicht noch einmal brauche.
Gleichzeitig muss ich an der Stelle sagen, zwar schimpft der Deutsche durchschnittlich zwei mal am Tag über zu viel Bürokratie und Gesetze, aber wenn man mal drauf angewiesen ist, dann gibt es kaum was Besseres und andere würden uns dafür beneiden. Ich jedenfalls, werde mich hüten so schnell wieder über dies und das zu schimpfen.
Nach meinem Urteil im Rechtsstreit fiel dann irgendwie alles von einem ab und während der letzten zwei Wochen Arbeit war ich ein Schatten meiner selbst, während der Körper nur nach Pause schrie. Eigentlich sollte und wollte ich noch einen Kunden besuchen, aber ich war so fertig, dass selbst eine Präsentation über Telefon und Stream zur mentalen Herausforderung wurde. Heute sind die Akkus so langsam wieder aufgeladen. Nicht grundlos schreibe ich jetzt hier einen Text am Rechner. Vorgestern wäre das noch eine Wahnvorstellung gewesen.
Dieses Jahr bin ich ganz offensiv dankbar für Familie, Freunde, und Kollegen. Ich bereue es allerdings auch zutiefst diverse Kontakte zu tollen Menschen schleifen gelassen zu haben. Vielleicht kann ich einiges im nächsten Jahr ausbügeln. Momentan bin ich zufrieden mit 2016 und freue mich auf ein genauso spannendes 2017. Mit etwas Glück geht es im Januar oder Februar wieder rüber nach Amerika. Solche Besuche sind ein Thema für sich.
2016 war leider auch das Jahr, wo privat auch wieder wenig lief. Wenn um einen herum gefühlt nur noch Hochzeiten und Geburten von Kindern stattfinden, dann ist es unmöglich geworden sich die eigene Situation schön zu trinken reden. Dieses Jahr fehlte mir dafür definitiv die Energie, aber auch das ist nur eine besser formulierte Ausrede.
Mir gefällt die Idee so ein Jahr auch irgendwie musikalisch zu definieren und ich habe mir eine Playlist 2016 erstellt. Eine Art Soundtrack zu meinem Plot des Jahres. Damit verabschiede ich mich für 2016. Was noch folgt sind ein Dutzend Filmbesprechungen und immerhin Filme und Serien habe ich ordentlich weggeschaut.
2017 werde ich wieder mehr hier im Weblog schreiben und ich bin auch schon an der Neugestaltung, die eigentlich nur ein Schritt zurück sein werde. Mehr dazu an anderer Stelle. Jetzt wünsche ich allen noch potentiell vorhandenen Lesern ein erholsames Weihnachtsfest und ein gutes Ankommen und 2017.
1 Kommentar
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global $hemingway ?>Ach! Wirklich just erst gestern sagt ich zu Fym, dass Du ja defakto ganz aufgehört hättest zu bloggen. Schön, dass ich schon einen Tag später eines besseren belehrt werde. Schön, von Dir zu hören! Und schön, dass Deine Vorsätze für’s nächste Jahr das hier einschliessen und ich freue mich auch mal einfach auf drauf, Dich 2017 wieder zu sehen. Sag ich jetzt mal so.
Und dann auch schon: Ah, das mit den zuckenden Augen kenne ich auch aus Stressphasen. Der rechte Zeigefinger macht da auch gerne mal mit und ein Rauschen hatte ich auch schon mal im Ohr. Dann weiss man echt: Hier ist jetzt das Ende der Fahnenstange, bitte nicht weiterklettern!
Und dann auch schon: Krass, Du arbeitest bei Salesforce, krass. Wir haben – hier im Palasthotel – immer öfter damit zu tun. Auch das ist ein guter Grund, dass wir uns nächstes Jahr mal sehen.
Und dann auch schon (eigentlich ist alles gleichwichtig und ich würde es gerne übereinander schreiben, damit nichts zu spät kommt): Ich freue mich schon auf die bald eintrudelnden weiteren Texte und Rezensionen von Dir. Das wir nett zwischen den Jahren.
Schön, dass Du wieder da bist! Du hast gefehlt!