Benutze Hamster in Mikrowelle
LucasArts ist Geschichte. Vielleicht, oder sicher mindestens 15 Jahre zu spät, aber besser spät als nie. Meine erste itensive Spielerfahrung besteht aus Maniac Mansion gespielt auf einem Commodore 64, an einem Schwarz-Weiß Junost Fernseher hängend. Einmal angefixt vom Point & Click Prinzip fielen schnell auch die anderen Titel. Zak McKracken habe ich bis heute nicht durchgespielt, aber endlos oft begonnen. Monkey Island? Irgendwie lagen mir Horror-Häuser Teenager oder Zeitungsjournalisten näher als Piraten, drum hält sich meine Begeisterung dafür in Grenzen.
LucasArts Games, respektive Lucasfilm Games war für fast jeden Spieler meiner Generation einer der ersten Köder. Aus heutiger Sicht wirken die Spiele sowohl sehr modern, als auch völlig antik. Es ist schwierig zu sagen, wo Nostalgie aufhört und was wirklich gute Spiel beginnt. Fakt ist, LucasArts hatte seit Jahrzehnten keine großen Titel mehr im Aufgebot. Sie waren jedoch einer der großen Gewinner der Home-Computer Phase und wischten in den 90ern mit der Konkurrenz den Boden auf, auch abseits vom Adventure. Die Simulationen waren alle sehr solide und spätestens mit der Star Wars Lizens auch massenkompatibel. X-Wing vs. TIE Fighter markiert ganz klar den Zenit des Genres und nicht wenige wünschten sich seit Jahren einen Wurf in die gleiche Richtung.
LucasArts viel dann in ein Loch, weil ihnen erst die Genres und damit dann später die Leute wegbröselten. Plötzlich gab es nur noch Star Wars und damit den Anfang vom Ende. Ich möchte fast sagen, das Studio und seine Adventure waren zur perfekten Zeit, am perfekten Ort, aber das wäre zu einfach. Die alten Titel sind bis heute spielenswert und eben textliche Meisterleistungen, nur wollte die Zielgruppe irgendwann nicht mehr lesen, um absurde Rätsel zu lösen. Die ersten Versuche den Nerv der Zeit zu treffen waren sogar wirklich gut. Dark Forces ist ein toller Doom Clone und irgendwie im Geiste ein Half-Life Vorreiter.
Als das Medium den Fokus auf Präsentation setzte starb auch die meiste Kreativität dieses Studios und erst jetzt besinnt sich die Zielgruppe von damals auf ihre spielerischen Wurzeln und finanziert mit dem heutigen Taschengeld spritituelle Enkel eines Maniac Mansion in Form diverser Kickstarter Projekte. Vielleicht haben wir sogar Glück und Disney verkennt den Wert der alten Franchises und verschleudert sie an ihre geistigen Väter zurück. So ein ideales Szenario bleibt jedoch wohl eher Wunschtraum.
Ich für meinen Fall nehme es als Anlass mal wieder die alten Erinnerungen wach zu rufen. Verdammt wo war das Benzin für die Kettensäge? Ach ja richtig in einem anderen Spiel. Brilliant.
4 Kommentare
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global $hemingway ?>„Vielleicht haben wir sogar Glück und Disney verkennt den Wert der alten Franchises und verschleudert sie an ihre geistigen Väter zurück.“ … darauf wage ich nicht den Hauch eine Hoffnung zu setzen. Disney ist sowas von die Dunkle Seite der Macht der Rechteverwertung. Und selbst wenn … das Genre und der Stil sind – vermutlich unwiederbringbare – Vergangenheit, wie Du ja sehr schön erkannt hast. Heute werden zwar immer noch Western gedreht, aber mehr als ein paar Liebhaber erreicht man damit nicht mehr … schon interessant eigentlich, dass ganze Genre ein „Verfallsdatum“ haben.
Bei allen Unterhaltungsmedien, die primär Technologie getrieben sind, diktiert die Technik das Genre. Das Videospiel ist hierbei sicherlich das größte Opfer dieser Falle, aber auch der Film hängt dank CGI Effekten im Superhelden Modus fest. Jedes Medium, dass der Falle entkommen ist, läuft in eine weitere und die heißt „Alles Alte ist wieder neu“. Siehe die aktuelle Musik, die sich mehr denn je alter Trends bedient.
Es geht bei Spielen wirklich immer noch um Technologie? Das kann ich mir ja kaum vorstellen. Die Graphiken, die wir heute haben, werden vermutlich noch weiter besser, aber einen ernsthafen qualitativen Fortschritt kann ich da nicht mehr erkennen. Und was alle andere Eckdaten-Aspekte angeht habe ich eher den Eindruck als wäre da nicht wirklich die Technik der limitieren Faktor sondern die zur Verfügung stehenden menschlichen Ressourcen. Der Unterscheid zwischen WoW und Minecraft ist ja die unendliche Horde an Content-Produzenten, Artdirektoren, 3D-Modellern, Quest-Autoren und und und, die Blizzard für sein Genre braucht.
Während ich für Musik seit dem Aufkeimen der Moderne immer mehr oder weniger, die gleiche (geringe) Anzahl an Menschen brauche und vielleicht deswegen die in erster Linie inhaltlich entwickelt (was aus meiner Sicht auch das Bedienen bei alten Trends ist).
Technologie ist der Weg des geringstens Widerstands, um möglichst schnell viele Käufer zu finden, aber ich gebe zu dieses Geschäfftsmodell kolabiert Gott sei Dank gerade langsam aber sicher. Grafik kommuniziert innerhalb von Sekunden. Text nicht.
Allerdings lernt die Industrie, dass Grafikproduktion nicht skaliert und man vielleicht wieder einen Schritt zurück gehen sollte. Ich hätte es kaum für möglich gehalten, aber wir müssen Apple danken, dass es auch endlich wieder abseits eines Call of Duty oder World of Warcraft was gibt. Für meinen Geschmack ist es aber schon wieder zu viel. Es ist unmöglich jeden guten kleinen Titel auch nur anzutesten. Speziell Steam bekommt langsam das Appstore Problem von zu viel Inhalt mit zu schlechten Filtern.