Der Tatortreiniger
Dem Produktionsteam um das Stromberg Ensemble, ist es wieder gelungen, ein neues Format zu realisieren. Nach Stromberg, Dr. Psycho, Der kleine Mann nun also Der Tatortreiniger. Was haben alle Serien gemeinsam? Die meisten sind gelobt und eingestellt worden. Diesmal kann ich garnicht meckern, dass man sich mal wieder bei ausländischen Produktionen „Inspiration“ geholt hat. Der Tatortreiniger ist durch und durch Deutsch. Der Geniestreich hier, ist ein winziges Format, mit endloser Freiheit.
Bjarne Mädel gibt optisch angepasst, den Rüdiger Bunz 2.0. Das Format ist einfach. Sein Beruf gibt ihm genug Plattform um Folge für Folge, komplett neue Geschichten zu erzählen. Zugegeben, der Pilot zieht schon die Trumpfkarten und mischt die fiktional wahrscheinlich unterhaltsamsten Berufe miteinander, ohne jedoch ins Absurde zu verfallen. Neudeutsch Crime Comedy, ist das Genre schon jetzt totgeschlagen und in wirklich fast jedem Vorabend plaziert. Die meisten davon verkrampfen sich bei zu langer Laufzeit und einem zu großen Rahmen. Hier scheitern die Macher wieder am großen Vorbild diverser US-Formate. Der Tatortreiner behält bisher in allen vier Folgen seinen Fokus, auf eine geschlossene Geschichte, einem Drehort und oft nur zwei Figuren.
Im Gegensatz zu Stromberg und Co. bleibt dieses Format immer reserviert. Zum sich vor Lachen wegschmeißen, eignet sich Der Tatortreiniger nicht. Es ist ein bisken Situationshumor, viel sprachliches Geschick und primär markante Figuren. Prägnanter kann eine deutsche Serie kaum sein. Dass man so ein Juwel ohne Ankündigung im Nachtprogramm eines dritten Senders versteckt, zeigt wie es um das anspruchsvolle deutsche Autorenfernsehen bestellt ist. Keine Frage, nach so einem Lauf, entpuppt sich das Produktionsteam als würdiges Erbe des großen Wolfgang Menge.
1 Kommentar
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global $hemingway ?>Die zwei Folgen, die jetzt ausgestrahlt wurden, haben mir sehr gut gefallen. Warum aber die restlichen Folgen nun nicht gezeigt werden, ist mir ein Rätsel. Sehr schade