Stagnation der Pixel
Ich bastle grad die Archiv/Portal-Seite für Film des Tages und da eröffnen sich mir ein paar neue Ansichten. Meine erste „Website“ habe ich Ende 98 im Netscape Composer zusammengeklickt und -getippt. Seitdem gab es Jahr für Jahr mehr Platz um sich auszutoben. Displays wurden größer und größer, Auflösungen ließen mehr und mehr Luft zum gestalterischen Atmen. Wenn ich jetzt die Oberfläche für Film des Tages erstelle, dann denke ich zum ersten mal nicht über mehr und mehr Pixel nach. Mobile und Tablets haben ihre Spuren hinterlassen und selbst gigantische Consumer-Displays wachsen bei Auflösung nicht mehr.
Ich bin Mitnichten ein Fan der Nicht-Desktop Online Erfahrung…naja vielleicht eingeschränkt. Viele wieder in Mode kommende Altlasten existieren bei Mobilen und abgespeckten Versionen (noch) nicht. So grundsätzliche Sachen, wie Klickbereich für Links, sowas hat sich leider schon in meinem Hinterkopf festgesetzt. Hinzu kommt die Formatfrage. Während sich bei Desktop-Displays das Querformat zum Standard gemausert hat, ist das Hochformat abseits davon ganz klar das bevorzugte Format. Ich bin kein Fan davon mit media-queries alle Möglichkeiten abzudecken. An diesem Punkt wird das Werkzeug zum neuen Browser-Hack, nur dass der Browser eine fixe Auflösung ist, die es zu überarbeiten gilt, wenn die DPI Zahlen steigen. Hallo iPhone.
Nie zuvor waren Display-Größen und Pixelmengen so fragmentiert wie heute. Die allumfassende perfekte Lösung ist eine Illusion, auch wenn viele das grad verkaufen möchten. Wer an den heiligen Gral glaubt, der sucht ihn auch. Ich gehöre nicht dazu. Stattdessen bin gehe ich wie so oft den Weg des geringsten Widerstands. Es bleibt bei der Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Ich picke mir die Rosinen vom Webdesign für kleinere Displays. Noch mehr Reduzierung aufs Wesentliche, mehr Spezialisierung, noch mehr Lesbarkeit, auch wenn sich diese oft auf Schriftgröße beschränkt.
Viele geschrieben, wenig gesagt: es war selten spannender als heute Informationen für Displays aufzubereiten. Good Times.
2 Kommentare
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global $hemingway ?>Yeah, baby, yeah. Ich bin ja beeindruckt von Konstantins Bekenntniss zu 520 Pixel Breite bei 16 Pixel Fließtextschriftgröße. Das sieht auf praktisch allen Displays sauber aus.
Ich für meinen Teil bin aber immer noch allerhöchstzufrieden mit dem 1118er Coldheat-Grid und 100e2r, auch auf kleinen Displays super. Guter Anlaß um noch mal „Danke!“ zu sagen.
Ja, spannende Zeiten, in der Tat.
Meine 520px-Breite ist ja nur halb beabsichtigt entstanden. Ca. diese Breite bei 16 px Textgröße hatte ich für den Textblock schon vorher und war damit ganz zufrieden. Das frühere Layout war aber viel breiter.
Beim Coden des Blogracers habe ich das neue Layout flugs gebaut, um möglichst simpel und schnell Seiten darstellen zu lassen.
Dann war der Blogracer fertig, und ich stellte mir die Frage nach dem Layout. Zuerst siegte die Faulheit – das Layout zu erweitern wurde zu einer Aufagbe, die ich immer weiter vor mir herschob. Dann hat sich das Layout als praktisch und robust erwiesen. Wenig Code, wenig Aufwand. Oder wie Ben sagt: verschlichtere Dich.
Ich bin also zur Ruhe gekommen. Mal sehen für wie lange.