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Rocky

Rocky

„Ah come on, Adrian, it’s true. I was nobody. But that don’t matter either, you know? ‚Cause I was thinkin‘, it really don’t matter if I lose this fight. It really don’t matter if this guy opens my head, either. ‚Cause all I wanna do is go the distance. Nobody’s ever gone the distance with Creed, and if I can go that distance, you see, and that bell rings and I’m still standin‘, I’m gonna know for the first time in my life, see, that I weren’t just another bum from the neighborhood. “

Bevor ich mir Rocky für diesen Eintrag angeschaut habe, gab es eine kompakte Stallone Retrospektive. Alle einschlägigen Titel, primär eben die Rocky und die Rambo Serien. Von allen großen Popcorn Action Ikonen der 80er, ist Sylvester Stallone ganz zweifellos jener, der das Medium wirklich liebt und Rocky ist hier noch immer der beste Beweis. Dies ist ein verdammt einfacher aber guter Film, dessen wenige Zutaten einfach sehr gut altern. Im Laufe der Jahre ist dieser Film zur Schablone der Underdog Geschichte geworden. Spätestens alle fünf Jahre sehen wir einen Neuaufguss in einem neuen Setting. Rocky ist nicht der erste Film seiner Art, aber er ist ganz klar der markanteste.

Die Geschichte ist einfach. Rocky Balboa ist ein Niemand aus der Unterschicht Philadelphias. Er führt ein wenig glanzvolles Leben aus Einsamkeit, dreckigen Jobs und gelegentlichem Preisboxen. Als er eines Tages die Chance bekommt gegen den Weltmeister um den Titel zu kämpfen nutzt er sie. Rocky ist zweifellos Stallones persönlichste Figur, weil er sie selbst kreiert, gespielt, weiterentwickelt und schließlich auch vor wenigen Jahren vollendet hat. Rocky ist auch heute noch der beste Teil der Serie, auch weil er die meisten Details der Figur skizziert. Natürlich sind viele prächtige Element im Laufe der Jahre zur Karrikatur geworden. Wenn wir erstmals Adrian zu sehen bekommen, dann weiß man, wie schnell sie sich optisch verändern wird. Auch die Szenen der privaten Konflikte aller Charaktere sind heute nicht mehr so effektiv.

Für mich entscheidend ist die Optik des Films und seine kleinen Randdetails. Die Szene in der Eishalle, sein Weg mit dem Mädchen Marie durch die nächtlichen Straßen und natürlich die Aussprache zwischen Rocky und Mickey sind alle zeitlos perfektes Kino. Überhaupt ist die Trainerfigur in diesen Filmen für mich perfekt. Ja natürlich ist die Darstellung hier ein Essenz aus allem was man schon mal gesehen hat, aber Mickey ist jener Bastard, dessen Arschtritt und dessen Umarmung man gleichzeitig selbst manchmal spüren möchte.

Rocky ist ganz viel Sentimentalismus, viel Klisché und viel Vorhersehbares. Rocky ist aber auch so viel Mensch, dass er selbst bei einer Niederlage gewinnt. Seine besten Kämpfe finden immer außerhalb des Rings statt: gegen seine Selbstwertgefühl, gegen seine Angst, gegen seine Freunde und schließlich auch am Ende gegen seinen Ruhm, sein Ego und seinen Stolz. Explizit sei hier von der deutschen Synchro des ersten Teils abgeraten, auch wenn die englische Fassung fortgeschrittene Kost für deutsche Ohren ist. Stallones Stimme, aber besonders das Drehbuch sind zu wichtig und verwässern in der deutschen Fassung. Die Fortsetzungen sind alle sehenswert, sofern man den Erstling mag. Ein Muss sind aber nur der erste und der letzte Teil.

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