
Doesn’t matter
First off, what is an Internet forum? Is it just some random place to subject others to your point of view, a place to make friends that you’ll never see face to face, or is it something more?
Second, can an environment that is completely non-tactile really reproduce tactile emotions? I’d say yes.
I haven’t posted much over the last several months, but I’ve always wondered what has been going on. This random forum on a web of millions of similar forums became my default, digital home. It was always a place to laugh and make others laugh in turn. It became a place a looked forward to visiting after work, on weekends, etc.
From allstar trolls to the most respected posters, I’ve come to enjoy all the personalities on here. To the moderation, I’ve come to respect and still laugh along. To all the scandals, epic wins, and abject retardedness, all I can do is smile.
It’s odd to think of people one has never met as “friends.”. Maybe that’s an odd way our, and future generations, will think of it.
Anyways, I just wanted to not only express my thanks, but also my gratitude. Nobody really knows me and I don’t really know anybody else; but that never seemed to matter.
Es gibt da dieses eine Forum, dass seit nun 10 Jahren einer meiner festen digitalen Anlaufstellen ist. Hier hat sich ein seltsamer Haufen Menschen gefunden, darunter auch der Autor der oben zitierten Zeilen. Der Anlass ist die Krankheit des Verfassers. Es erscheint surreal, wenn man dieses Forum länger kennt und dennoch wird dieser Beitrag dort in die Geschichte eingehen, egal wie seine Zukunft aussehen wird. Dieser Mensch ist kein Unbekannter dort. Er hat eine neue Themenkategorie begründet, die schon Internetgeschichte geschrieben hat und mir seit Ewigkeiten hier immer mal wieder eine Blogvorlage liefert.
Auch wenn es wiederum zynisch erscheint, das Thema etwas vom Ursprung zu lösen, aber es ist für mich noch immer seltsam, wie sehr einem eigentlich völlig fremde Menschen, über einen langen Zeitraum vertraut vorkommen können. Einer meiner Podcasts, der seit 3 Jahren wöchentlich 2 Stunden beste Unterhaltung war, ist nun auch eingestellt in der letzten Folge, wurden sogar die Macher dann doch sehr emotional. Podcasts sind hier noch eine Ebene höher anzusiedeln, da man eine Stimme oder gar ein Gesicht zum Namen bekommt.
Second, can an environment that is completely non-tactile really reproduce tactile emotions? I’d say yes.
Und dem würde ich zustimmen. Alle bisherigen Medien basieren schließlich seit Ewigkeiten darauf, Emotionen auszulösen, ohne das man was schmecken, fühlen oder riechen kann. Heute sind Foren, Podcasts und was weiß ich nicht noch eben nur noch abstrahierter. Irgendwas muss aber passieren, wenn man so lange Zeit Schrift, Bild oder Stimme einer völlig fremden Person verfolgt. Irgendwann geht es über das reine Verarbeiten neuer Informationen hinaus und es macht Klick.
“Despite what some may think on a day to day basis, this small corner of the virtual world has the ability to touch lives. I’m proof.”
Ich bin kein Freund des Begriffs “Freund” wie er heute verwendet wird. Viel zu überhastet bezeichnet man jeden noch so lächerlichen Spitznamen in irgendeiner Linkliste als Freund. Sowas ist natürlich Bockmist. Leider sehe ich keine Anzeichen dafür, dass die Verwässerung des Wortes aufhört. Eher wird es noch schlimmer.Ich selbst würde bestimmte Leute, die man jahrelang online verfolgt – mal mehr, mal weniger intensiv – dann doch als bessere Bekanntschaft interpretieren. Besonders Foren funktionieren nach dem Prinzip, dass Nutzer sich bestimmte charakterliche Eigenschaften teilen. Hier hat man schon von der ersten Sekunde an eine Basis, die man im echten Leben oft langatmig aufbauen muss.
Nobody really knows me and I don’t really know anybody else; but that never seemed to matter.
Ich weiß nicht ob dies ein positiver oder negatives Fazit sein soll. Muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Auch wenn ich praktisch vom ersten Tag dieser Internetgeschichte dabei war, es kommt mir noch immer unangenehm surreal vor, in welcher Form auch immer davon beeinflusst zu werden. Die Welt dreht sich weiter wie immer, aber irgendwie verändert sich dann doch was, wenn auch nur im persönlichen Mikrokosmos Mensch.
Ein pessimistischer Meta-Eintrag musste mal sein.
3 Kommentare
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global $hemingway ?>Also wenn das ein pessimistischer Blogeintrag ist … dann bin ich … der Kaiser von China!
Ni hao?
Schwieriges Thema. Deiner Aussage zum »Allesundjedemfreund« kann ich so zustimmen. Ich finde aber — genauso wie ben_ — den Artikel nicht unbedingt pessimistisch. Nachdenklich, ja. Dazu könnte man aber sowieso ganze Bücher füllen.
Interessant. Ich muss zugeben, dass ich die meisten meiner, nennen wir sie doch mal LIAs für “long-time internet aquintance”, inzwischen mal getroffen habe. Im echten Leben. face2face, wie es so schön heißt — zumindest, wenn sie in Europa leben oder nach Europa zu einem (oft von mir) organisierten Treffen gekommen sind.
Vielleicht sind Gamer hier noch mal trefffreudiger (schade um die Ligatur 😉 ) als Newsgroupleser und Forumanten? Persönlich habe ich hauptsächlich Erfahrung mit Spielertreffen diverser Online-Gaming-Communities von Planetarion bis WoW und EVE, war aber auch schon auf einem Treffen der outdoorseiten.net.
Egal wo und warum man die Leuter aber online kennenlernt, eins ist sicher: nach mehreren Jahren Austausch “kennt” man sich schon, und nimmt auch Anteil am Leben des Anderen, so er/sie es denn mitteilt. In meinem Fall sind nach meinem Austritt aus dem aktiven Spielerleben vor zwei Jahren aus den besten LIAs echte Freundschaften geworden, die sich selbst genug sind und keinen externen Grund mehr brauchen, um am Leben zu bleiben.