Mythos weibliche Spieler – ein Interview
Vor wenigen Wochen gab es Zahlen, über den durchschnittlichen Videospieler. Die Zahlen stammen von der ESA und beschreiben somit nur den US-Markt. Dennoch lautet ein Fazit dieser Zahlen ganz eindeutig, das Märchen vom weiblichen Videospieler ist kein Märchen mehr, sondern schon lange Realität.
Aus diesem Anlass möchte ich einmal eines dieser Fabelwesen vorstellen. Sie ist eine meiner wenigen festen Mitspieler in World of Warcraft und mittlerweile sind genug Krisen überstanden, um sagen zu können, wir werden sicherlich noch länger zusammen die virtuelle Welt unsicher machen. Anna ist sicherlich nicht die erste Mitspielerin. Seitdem ich das Genre MMO entdeckt habe, sind Mitspielerinnen, keine Ausnahme, sondern Normalität und sicherlich ein wichtiges Merkmal für MMOs.
das Interview
Chris: Erzähl kurz was zu deiner Person. Wer sitzt da an der Tastatur?
Anna: Woher soll ich DAS bitte wissen?? 😉 Anna, 24, lebe mit meinem Freund (ist mir vor sechs Jahren zugelaufen) in Ingelheim am Rhein, studiere in Wiesbaden Soziale Arbeit (4. Semester).
Chris: Wie lange spielst du jetzt WoW?
Anna: Juli 2006 angefangen.
Chris: Deine Charaktere haben alle sehr ähnliche Namen. Woher stammt der Name ursprünglich?
Anna: Naja, den Namen hab ich nu seit knapp 10 Jahren als „Nick“ im Internet, habe damals mit ein paar aus meiner Schulklasse ein Pen&Paper-Rollenspiel gespielt (Vampire) und da für einen neuen Charakter einen Namen gesucht, und beim Latein-Hausaufgaben machen (klingt toll, was?) über jenen Namen gestolpert. Muss ja keiner wissen, dass damit eine Eulengattung (Kauz) bezeichtet wird.
Geblieben ist der Name, weil er kurz, leicht zu schreiben und merken, und vorallem geschlechtsneutral ist, mit dem Ergebnis, dass mich die meisten fürn Kerl halten. Und wie du weißt, sehr wandelbar, zumindest für mich.
Chris: Seitdem wir zusammenspielen, habe ich dich Hexer, Druide, Jäger und nun Shaman spielen sehen. Welche Klasse ist für dich am spaßigsten und warum. Als Folge dazu vielleicht noch, die Frage nach den Änderungen deiner Klassen im Verlauf von Burning Crusade. Hast du bemerkt, wie sich deine Klassen verändert haben?
Anna: Am „spaßigsten“ eindeutig die Eule, warum? Weil sie so hässlich ist. Da hab ich halt immer was zu lachen. Die meisten Freude hat mir aber der Jäger bereitet, auf der einen Seite recht vielseitig, aber vorallem absolut selbstständig und unabhängig. Ich werde ihn aber nicht mehr im „Endgame“ spielen, dort gibts einfach zu viele Vorgaben, wie man zu spielen und skillen hat. Mir hat damals ein wenig das Herz geblutet, als ich zum Raiden auf MM umskillen musste (von BM) und meine Sau wegpacken… Weil MM gerade angesagt war. Nun ist der Beastmaster imba, um das auch wirklich zu sein, musss man ihn aber so skillen, dass das Solospiel wieder leidet und es muss eine langweilige Katze oder ein hässlicher Felzhetzer sein. Dann braucht man ein Schuss-Rotations-Makro, was aber an die Waffengeschwindigkeit angepasst sein muss, weil sonst die DPS erheblich leidet. Und stumpf auf eine Makro-Taste drücken…nein. Das ist eine der Veränderungen, die ich mitbekommen habe. Man ist so patchabhängig geworden. Das ist aber wohl bei allen Klassen so, aber beim Jäger ists am auffälligsten. Inzwischen bin ich auch nicht mehr in der Lage, den Jäger auf hohem Niveau zu spielen, müsste da erstmal wieder „Arbeit“ reingestecken.
Hexer ist auch ganz nett, weil halt Imba-Boom-Bäm. Aber da gibts wieder das selbe Problem. Zum Raiden muss es dann der Opfer-Hexer sein, aber wenn ich mich noch nicht mal von meiner Sau trennen kann, gehts auch nicht ohne den Wichtel. Ich bin da ziemlich unflexibel.
Schami ist deswegen nett, weil er recht vielseitig ist. Damage, Support und Heilung, alles recht gut. Aber: er ist nirgendwo „spitze“. Und das passt mir gar nicht. Auf der anderen Seite ists mal nett, eine Klasse zu spielen, die wirklich gebraucht wird und auch einmal in einer wichtigen Position und eben nicht eine von vielen zu sein. Werd aber beim Schamanen bleiben, höchstens irgendwann einmal einen Todesritter anfangen, oder was ganz anderes… 😛
Aber Veränderungen an sich habe ich nicht viele bemerkt, liegt aber daran, dass ich in 1 1/2 Jahren BC Jäger, Druide (Eule), Hexer, Druide (Feral), Schami hochgezogen und mit ihnen geraidet habe. Da bin ich nie wirklich lang am Ball geblieben. Ich gehöre auch zu den Leuten, die sich weigern, in die Zukunft zu blicken, auf das, was da kommt. Also über Wotlk weiß ich so gut wie nix, und will es auch nicht.
Chris: Egal welche, du warst mit deinen Klassen spielerisch immer ganz weit vorn (/schleim). Die These, weibliche Spieler seien die schlechteren ist hiermit widerlegt. Auffällig auch, dass du besonders mit Hexer und Jäger zwei Klassen beherrscht hast, die komplexer zu spielen sind. Woher kam da das Grundwissen der jeweiligen Klasse?
Anna: Ich halte die These, dass Frauen die schlechteren Spieler sind für wahr. Und wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel. Die meisten weiblichen Spieler, die ich kenn spielen grottig, haben aber den so genannten „Titten-Bonus“. (Und hier ein Verweis zum unisex Namen). Meiner Meinung nach fehlt Frauen der nötige Ehrgeiz, wirklich gut zu sein, wenn sich alle lieb haben ist doch die Welt schon in Ordnung. Wie viele Frauen siehst du schon ein Dmg-Meter posten? Gut, ich starr die ganze Zeit drauf, aber nicht um gut zu sein, sondern besser 😉
Und deine Meinung von meiner Spielweise wäre eine andere, wenn du mich von Anfang an in WOW gekannt hättest. Mich und meinen Schurken. Meinen Gimpschurken. Mit dem hab ich so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Ich war richtig schlecht; nie Geld gehabt für irgendwas, schon gar nicht für Skills, und als ich die Skills endlich hatte, war ich zu faul zum Beschreibung lesen. Talentpunkte wurden nach Zufall verteilt, in Random-Ini-Gruppen war ich der Schreck aller Mitspieler. So war ich irgendwann 60 und ziemlich frustiert. Weil wegen „Titten-Bonus“ bin ich in ein paar Zul´Gurub-Raids gekommen, aber da richtig mies abgeschnitten…. Weil ich aber so eine lustige schwarze Sau haben wollte, einfach mal einen Jäger angefangen… Den Rest kennst du 😉
Jäger lag mir einfach, war damals mehr der Typ Solo-Spieler, es war kurz vor BC, da war eh alles leer. Rolf hat mich damals viel gezogen (wir haben Druide und Schurke zusammen gelevelt) und ich hab einfach viel ausprobiert. Und anfangs ist der Jäger auch sehr leicht zu spielen. Hatte also viel Zeit zu lernen und durch den Schurken habe ich auch ne Menge mitgenommen, ich mach zwar manchmal wirklich blöde Fehler, aber diese meistens auch nur einmal. Also an Hintergrundwissen hatte ich bis vor ca. 2 Wochen vom Jäger nichts, war alles nach Gefühl.
Hexer war schon bissel anders, da habe ich die Wow-Foren entdeckt und eine Menge gelesen, aber das meiste lief auch hier noch nach Try&Error-Prinzip. Ich glaub, dass macht auch ein bissel was aus. Ich verlass mich eben nicht auf das, was gerade angesagt ist und was andere für gut halten, wenn es heißt, man soll aus den Feuersäulen raus laufen bin ich die erste, die drin steht um zu schauen, was dann passiert. Ansonsten war das der Zeitpunkt, an dem ich die Mathematik hinter WOW kennengelernt habe. Und wo ich mir im Vorhinein Gedanken um meine Ausrüstung und so gemacht habe, der Hexer war also bisher der durchdachteste Charakter.
Chris: Zur Mathematik bei WoW im Hintergrund. Für einige Spieler mag es spannender sein, Zahlentabellen aufzustellen, als das eigentliche Spiel zu genießen. Ich selbst kann dem Zahlenbrei sogar auch noch was abgewinnen. Wie sieht es bei dir aus? Notwendiges Übel oder eine Herausforderung abseits des eigentlich Spiels?
Anna: Naja, mit Taschenrechner hab ich hier noch nie gesessen, obwohl ich der Mathematik nicht abgeneigt bin und auch immer einen TR griffbereit habe, in letzter Zeit lese ich schon recht viel. Aber ich glaube einfach, wenn es heißt, beim Hexer ist Hit-Cap 203, das rechne ich nicht nach.
Es interessiert mich auch nicht wirklich, wenn ich solche Postings durchschau, filter ich. Ich suche nur die benötigte Information, der Rest… naja… ne…
Auch verpulver ich recht viel Gold mit Sockeln und Verzauberungen um die richtige zu finden, anstatt es vorher mal durchzurechnen.
Also das Grundwissen habe ich, der Rest geht nach Glück und Latenz 😉
Chris: Gehen wir mal ein paar Schritte in die Vergangenheit. Ist WoW dein erstes Spiel? Ich vermute mal nicht. Neulich meintest du, dein Freund verzweifle bei einer Szene in God of War und du konntest ihm leicht aushelfen. Ich vermute da steckt mehr spielerische Vergangenheit dahinter, als WoW?
Anna: Nein, WOW ist nicht mein erstes Spiel, das erste war King’s Quest oder so. Bei einer Freundin am PC ihres Vaters, haben wir manchmal stunden lang gezockt, eine Art Adventure-Spiel. Dann hat mein Bruder sich früher immer irgendwoher Spiele-Konsolen ausgeliehen, Nintendo und so, darauf haben wir auch ne Menge gespielt, dann ist der Sack zum Bund gegangen und ich habe sein Zimmer und meinen eigenen Pc bekommen :D. Ich glaub, dass war da für ein 14-jähriges Mädel nicht üblich. Mein aller erstes Spiel, was ich wirklich bis zum Erbrechen gespielt habe, war die „Das schwarze Auge“ Triologie (Rollenspiel), wovon ich aber nur Teil 2 und 3 spielen konnte, 1 war einfach zu alt. War schon richtig geil. Würde sagen, das hat mich „geprägt“. Ansonsten habe ich gesiedelt, geempiret, gekaisert, gepizzat, getycoont, gedungeonkeepert…
Dann kam unsere kleine PS2 auf die Welt 😉 Und darauf habe ich dann regelmäßig meinen Freund und meinen Bruder verkloppt (Tekken).
Irgendwann wurde die alte Kiste (PC) geschrottet und ein neuer kam her. Und ein Zauberwort: DSL. Und Guild Wars. Eigenlob und so stinkt, aber bei dem Wetter stinkt ja eh jeder… In GW gehört ich schon zu den „besseren“ Spielern, frag Rolf 😉 Ich glaub, es lag bei mir am besseren Verständnis und der Fähigkeit zum Multitasking. Hatte in unserer Gilde auch ne tolle „Offi“-Position, habe das GW-Äquivalent zu WoW-Raids geleitet, naja, dann ist alles ein bissel schief gelaufen, paar Leute wollten sich halt von mir jungen Spund nix sagen lassen, vorallem da ich an ein paar Stühlen gesägt habe, da mir das dicke Eiergetue von ein paar Egolosen aufm Sack ging. Gebranntes Kind scheut das Feuer, also werd ich auch in Zukunft um Raidleitungen und sowas einen Bogen machen.
Und dann kam WoW, nur die Testversion, nur mal ausprobieren… und auf einmal waren da paar von den GW-Leuten dabei, irgendwie alle, mit denen ich damals gut klar kam. Nun gut, nur Rolf und Thegnar (der Schluchti-Priester von Tirion) sind dabei geblieben. Und da sich mein Freund gerade nach Italien abgesetzt hatte, hatte ich auch viiiiiel Zeit.
Allgemein kann man wohl sagen, dass ich in Sachen Technik eine natürliche Begabung mitbringe und auch nicht gerade ungeschickt bin (meine gesamte Familie besteht aus Handwerkern); äußert sich zb. darin, dass mein Freund verzweifelt, weil während er noch die Beschreibung von einem Technischen Spielzeug am auspacken ist, ich schon längst alle Knöpfe mindestes einmal gedrückt und alles nach meinen Wünschen programmiert habe.
Chris: 10er oder 25er Raids und warum?
Anna: 10er, 1. schafft mein PC eher, 2. weniger Leute, es kommt mehr auf den Einzelnen an, die Deppenquote ist geringer und man weiß sofort, wer den Mist gebaut hat, im 25 können sich zu viele Leute hinter anderen Verstecken.
Und es ist leichter 10 Gute zu finden als 25. Das die Raids dann zu leicht werden glaub ich nicht, 10 Man(n) sind unflexibler als 25, wenn das Setup nicht optimal ist (bei 25ern ist’s eh meistens gleich) muss man sich halt irgendwie durch beißen, aber dafür ist man dann auch eingespielter, ich weiß zb. was der andere Heiler packt und was nicht, bei sieben anderen kann ich das einfach nicht überblicken.
Chris: Teamspeak, Ventrilo, Voice-Chat. Mittlerweile hat man sich dran gewöhnt, dass hinter den kleinen weiblichen rosa Gnomen, plötzlich die tiefste verrauchte Männerstimme erscheint. Hat Voice-Chat die Wahrnehmung weiblicher Spieler verändert? Um hier gleich was dranzuhängen: gab oder gibt es aufdringliche Textmeldungen fremder Spieler, sobald sie merken, da sitzt wohl kein Kerl hinter dem Bildschirm?
Anna: Anfangs habe ich mir nie Gedanken über die Leute hinter dem Charaktaer gemacht, sie waren mir mehr oder weniger egal, also war es dann auch keine Überraschung, als sich hinter den meisten weiblichen Avataren Männer verbargen. Und dann hatte ich mich dran gewohnt.
Zum zweiten Teil: Ist dir schon mal aufgefallen, wie oft ich in fremden Teamspeak´s1 oder Raids auch nur einen Piep sage? Genau. Nie.
Also gibts diese Textmeldungen auch nicht, aber ja, es gab sie. Es fing von einfachen „netten“ Kommentaren, dass sich jemand einfach nur gefreut hat, auch mal mit einem weiblichen Spieler zu spielen bis zu ganz miesen plumpen Sprüchen. Was einfach deswegen ins Gewicht fällt, weil ich genau weiß, das solche Typen im „RL“ nie das Maul aufbekommen würden, aber durch die Anonymität des Internets meinen sie, sich so ein Verhalten rausnehmen zu können. Man fühlt sich als Frau (diese Erfahrung teilen auch andere) einfach irgendwo schutzlos. Klar, ignorieren und gut, aber in dem jeweiligen Moment…
Da kommen Kommentare wie „Wow, ein weiblicher Tank… ich mag starke Frauen…“ nur blöd. Und solche Sachen kamen recht oft. So war es früher zum Bespiel üblich, uns im Teamspeak[^1] mit Vornamen anzusprechen, auch wenn Fremde dabei waren, irgendwann hab ich die Leute dann gebeten, mich eben nicht mehr mit Vornamen anzusprechen, was auch alle verständnissvoll aufgenommen haben.
Ein weiteres Problem ist der schon erwähnte „Titten-Bonus“, einerseits ganz nett, auf der anderen Seite: man weiß nicht, ob man wegen seiner Leistung gewürdigt wird, oder nur, weil man eine Frau ist. Besonders da früher oder später die ganzen Neider auftauchen. Naja, es ist auch meistens auch ziemlich lästig. Die meisten bleiben an einem kleben, sind zwar nett dabei, aber sie nerven trotzdem.
Chris: Ein dickes Danke für das Interview. 🙂 Dies ist quasi eine weibliche, spielerische Bilderbuch-Kariere. King’s Quest? Es kann kein Zufall sein, gilt dieses Spiel doch bis heute als eines der ersten und erfolgreichen Spiele aus Frauenhand.
„By the by: There are games out there that reward strong social skills, with lots of cooperative elements, and you can choose whether to accept or reject slutty stereotypes. We call them MMOs.“#
Ich erinnere mich noch an ganz frühe Forentreffen, bei denen die Demografie zu 120% aus Kerlen im Alter zwischen 15 und 35 bestand. Wenn da mal jemand ein weibliches Wesen auftauchte, dann war das höchstens eine Ablenkung für viele Anwesende. Heute sind wir zum Glück ein paar Jahre weiter und das Medium entdeckt eine völlig neue Zielgruppe: den weiblichen Spieler mit Anspruch. Es reicht nicht mehr nur Reiter-Hof-Simlulationen in rosa Boxen zu packen. Auch weibliche Spieler wissen schon lange was gut für sie ist und was nicht. Das Thema steck dennoch in den Kinderschuhen. Auf der Suche nach einem passenden Symbolbild für den Eintrag hab ich mal bei google nach female gaming gesucht und wurde erschlagen mit den üblichen Vorurteilen. Hierbei ist dieses Medium aber nicht allein. Jede ehemalige Männeromäne tut sich schwer damit, das weibliche Geschlecht angemessen für sich zu präsentieren. Verdammte Doppel-Moral.
10 Kommentare
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global $hemingway ?>Also bei mir im Raid befinden sich bestätigte 7 weibliche Spieler, die regelmäßig auf hohem Niveau mitraiden. 😉Und mir persöhnlich isses egal, ob das nun ne Frau oder ein Mann ist. Der Effekt “ Wow, das ist ja ne Frau die da gut spielt “ gibts bei mir schon lange nicht mehr.So lange derjenige die an ihn gestellten Erwartungen erfüllt isses ja egal.
Ansonsten halte ich es was die Mathematik angeht ungefähr wie die dort interviewte Dame. Irgendwelche Tabellen, welche das optimale Verhältniss von Int zu Willenskraft beschreiben, sind sehr nett. Im Endeffekt aber meiner Meinung nach schönes Beiwerk für die Maximizer unter uns.
Wobei man vorsichtig sein sollte. Ich habe eine Reihe von Tanks gesehen, denen offenbar nicht klar war welche Verteidungswertung sie erreichen müssen, um crit-Immun zu werden. Wenn es an solchen Grundsätzlichkeiten hapert, sollte man vielleicht mit lvl 40 einen Test schreiben müssen scherzWas mich daran erinnert, dass ich durchrechnen wollte ob der Stab von Archimonde nun besser ist als der aus den Fds… hust das habe ich jetzt nicht gesagt. Bitte weiterlesen, nicht stehenbleiben.
Richtig und auch bei mir seit Jahren so etabliert, dennoch gibt es schlicht diese Vorteile, dass Frauen es spielerisch „nicht bringen“. Der Schlüssel-Moment für diesen Eintrag stammt aus Team Fortress und ist wenige Tage her. Ein Sniper hat mein Team deklassiert. Als die Teams neu gemischt wurden, stelle sich heraus, dieser Sniper war nicht der typische TF2-Spieler sondern weiblich. Anschließend ging ein Voice-Chat los, der dafür sorgte, dass nicht nur ich, den Server verließ.
Klar ist auch, dass es jene Spielerinnen gibt, die nur basierend auf ihrem Geschlecht, bevorzugt behandelt werden wollen und auch das geschieht. Es gibt schon jetzt legendäre Gildendramen, die nur darauf basieren.
Und lass mich raten, eure 7er Frauen-Quote spielt geschlossen Female-Night-Elf-Priest? 😉
Sehr schöner Beitrag. Meiner Erfahrung nach sind weibliche Mitspieler immer eine absolute Bereicherung. Bei mir war’s damals sogar meine Freundin, die mich aus EVE Online zu WoW konvertiert hat, nachdem ich sie in meinen alten gaming clan (AQ, Planetarion, EVE, WoW, XBOX Live) hineingeschubst hatte.. wir haben dann ca. 2 Jahre zusammen gespielt und geraidet. Generell besteht die Gilde eh aus vielen Paaren und hat auch sonst einen hohen Anteil weiblicher Mitglieder.
Meine Freundin ist mittlerweile futsch, aber WoW spiele ich immer noch ab und an, mit WotLK sicher wieder mehr. Da wird der Paladin entmottet werden und der Furorkrieger zurück in den Schrank geschickt.
Was bei unseren „Mädels“ nicht so im Vordergrund steht wie bei den „Jungs“ ist das theorycrafting und numbercrunching, wie es so schön heißt. Scheint wohl eine eher männliche Domäne zu sein, ich persönlich habe auch einen Heidenspaß daran, mir für verschiedene Situationen Wunschsets zusammenzustellen, bei Elitist Jerks auf dem neuesten Stand zu bleiben, und und und.
Bleibt noch zu sagen, dass meine weiblichen Gildenkollegen auch ohne MinMaxing-Tabellen verdammt gute Spieler sind. Weibliche Überlegenheit? 😉
Mein Raid besteht zu guten 30% aus Frauen und mit Wrath wird dieser Anteil wohl noch weiter wachsen. Und das sind bei weitem nicht nur female NE priests sondern gute DDs und der beste Tank, den ich von MC bis Sunwell je gesehen hab. Die typischen „Tittenbonus-Weiber“ gibts natürlich auch (wenn auch nicht in meinem Raid), allerdings glaube ich nicht dass Skillmäßig ein großer Unterschied zwischen Männern und Frauen ist. Der Unterschied dürfte nur sein dass schlechte Kerls einfach nix erreichen, während schlechte Frauen manchmal dank Tittenbonus trotzdem weiterkommen.Dass Hexer/Jäger zu den komplexeren Klassen gehören halte ich aber für ne etwas gewagte Aussage 😉Defkrieger, Tankdruide, Heiligpriester.. alle weit anspruchsvoller meiner Meinung nach. Ich hab zwei DDs, einen Tank und einen Heiler auf 70 und DDs kamen mir prinzipiell immer weit weniger kompliziert vor als Tanks oder Heiler. Schau in Forum x nach, was deine Dmg-Rotation ist und get out of the fire, mehr ists nicht.
DPS-Klasse ist nicht gleich DPS-Klasse. 90% aller Jäger und Hexer sind schlicht unbrauchbar. Sind 90% aller Tanks, Heiler so schlecht? Nein. Komplexität ist vielleicht der falsche Begriff. Ich ändere diesen hiermit in Zugänglichkeit.
DPS-Klassen bekommen kein Feedback über ihre Leistung. Heiler und Tanks dagegen sofort. Wenn ein Tank was falsch macht, hat er keine Aggro und merkt seinen Fehler sofort. Gleiches gilt für Heiler. Wenn sein Ziel abnippelt, hat er einen Fehler gemacht. DPS-Klassen haben in WoW keinen Anzeiger für ihre Fehler (abgesehen von Aggro). Wenn man im Enrage-Timer wiped, dann eben weil die DPS unwissend ist, wie ihre Klasse funktioniert.
Ist es ihr Fehler? Nein, das ist der Fehler Blizzards, Klassen nicht transparent zu gestalten. Jäger und Hexer seien hier als Beispiel erwähnt. Meine aktuelle Klasse jedoch, ist der Gipfel dieses Problems. Um zu wissen welche Items für mich Upgrades sind, brauche ich ein Addon und ein externes Tool, was in hunderten Stunden von vielen Spielern erstellt wurde, nur um gezeigt zu bekommen, welches Item besser für meinen Shaman ist. Das Spiel selbst ist dazu nicht fähig, weil die Mechanismen der Klassen gegen die Itemisation arbeiten.
Sicherlich ist es beim Jäger „nur“ ein Rotations-Makro zu finden und zu nutzen, aber es ist ein endlos langer Weg, bis zur Einsicht, dass man wirklich solch ein Makro benötigt, um die Klasse effektiv zu spielen.
Wieder mehr onTopic: mir fiel grad der alte Multiplayer-Witz ein..
Stimmt immer noch häufig, aber immerhin gibts mittlerweile auch den anderen Fall nicht mehr so selten.
Nein , leider falsch geraten , wenn auch nicht komplett 😉 Also Nachtelfen sind schonmal die meisten bei uns.2 mal Nachtelf ,Priester(Heiler) ( richtig 😉 )1 mal Nachtelf, Priester(Schattenpriester)1 mal Nachtelf , Druide (Heiler)2 Gnome, Hexer1 Gnom Magier
Mein Eindruck ist, dass sehr viele Frauen Gnome spielen. Zumindest da bestätigt sich ein Vorurteil “ Die sind ja soooooooo süß“ ( nein, und man sicht auch nix was um einen herum vorgeht 😉 )
Nachtrag 😉
Ach ja, und was das Feedback von DPS Klassen angeht.
Zum einen findet so ein Feedback sehr wohl statt. Nur zu einem viel zu späten Zeitpunkt.Wenn du dir Tools wie WWS ansiehst, so lässt sich darüber wenn man die entsprechende Fachkenntnis des Analysierenden vorraussetezt sehr wohl ein Feedback geben. Dieses Feedback kann von “ streng dich mehr an “ bis zu “ du bist zu schlecht für den Raid “ lauten.
Was denke ich fehlt ist eine Art Vergleichsystem für die Spieler. Eine Art intigriertes Recap mit Historyfunktion.Dies kann auch nur auch für den Spieler selbst zugänglich sein. Aufgelistet werden könnten z.b alle Instanzgänge des Spielers.Wenn man jetzt noch eine Art internes RatingSystem für die Ausrüstung einführt, kann ich mich mit dem anderen Spieler vergleichen und kann aufgrund des Ratings beurteilen, wie gut mein DMG an sich im Vergleich zu anderen ist.
Eine andere Möglichkeit, DD´s etwas mehr zu fordern wären mehr Bosse, oder Encounter, welche auf die Art des Angriffs reagieren. Nehmen wir zum Beispiel den ersten Boss in der Festung der Stürme. Dieser castet relativ stupide in kurzen Abständen ein reflektierendes Schild auf sich,welches abwechselnd nah und Magieschaden auf den Angreifer zurückschleudert. Da ist ziemlich schnell ersichtlich, ob ein DD Mist baut oder nicht. Wenn man einen fixen Heiler hat (leider/ zum Glück ) leider auch wieder nicht in jedem Fall.
Man wird sich immer schwer tun in solchen Fällen ohne Aussagekräftiges Logfile den Schuldigen zu finden . Das sind leider in noch zu vielen Fällen der Heiler oder Tank. Denn wer gibt schon gern einen Fehler zu, wenn es eh schwer ersichtlich ist , dass man ihn ( der DD ) begangen hat.
Wenn man an dem Punkt ist, wo man externe Applikationen als Element des Spiels akzeptiert, dann hat das Spiel schon versagt. Wir sprechen hier nicht über mikroskopische Anforderungen an Klassen. Ich rede über rudimentäre Grundlagen, die Tanks und Heiler erhalten haben, wenn sie Level 70 sind. DPS-Klassen dagegen stehen völlig im Regen.
Analyse-Tools ins Spiel zu integrieren ist genau der falsche Weg. Niemand möchte Tabellen anyliseren, wenn er dabei ist einen virtuellen Drachen zu besiegen. Kein Spieler möchte Mathematik-Hausaufgaben machen und dafür monatliche Gebühren zahlen. Es geht darum, DPS-Klassen im Stil von WoW vollkommen zu überdenken, was Gruppendynamik/-leistung betrifft. Es gilt den Spielern einen Gradmesser zu geben, der ohne Excel-Spreadsheets funktioniert. Zahlen sind notwendiges Übel und ein notwendiges Übel ist immer ein Zeichen für flawed game design.
Fehlendes Feedback, mit dem Begriff kann ich wohl leben 🙂Ein eingebautes Recap und zusätzlich ein etwas angehobener Schwierigkeitsgrad für DDs wären denke ich nötig, zb dadurch dass maximaler Schaden nur durch in bestimmter Reihenfolge kombinierte Spells angerichtet werden kann, mit wechselnder Reihenfolge damit sinnlose Makros nicht mehr möglich sind.
Blizzard scheint aber leider eher den Weg in die entgegengesetzte Richtung genommen zu haben, die Betatalente scheinen eher drauf ausgelegt das spielen für Tanks und Heiler leichter zu machen statt für DDs schwerer.
Das rudimentäre Omen an dem grad in der Beta gebastelt wird schaut schonmal interessant aus, vielleicht gibts ja irgendwann wenigstens auch ein Recount. Wobei sowas fehlerfrei zu lesen auch schon ne Wissenschaft für sich ist, nicht immer ist der der ganz oben steht auch der beste Spieler.