auf ins Web 3.0 – Twitter
Eine kleine neue Eintragsreihe erblickt das Licht der Welt. Maximal 1000 Wörter im Umfang, zu den wichtigsten Regeln, die man aus bekannten Web 2.0 Anwendungen lernen kann.
Auf der Suche nach nackten Zahlen rund um die Nutzer von Twitter, kam die Frage nach dem Reiz dieser Plattform. Weniger aus Neid, mehr aus reinem Interesse. Ich kann Twitter nichts abgewinnen, gratuliere aber jedem, der das anders sieht. Fakt ist jedoch, dass Twitter, auch wenn es die Szene anders sieht, noch immer ganz tiefe Nische ist und davon auch schwer wegkommen wird. Sei’s drum.
Twitter scheint für die Power-User ein wunderbares kostenloses PR-Tool zu sein. Man schaue sich nur die Nutzer mit den meisten Lesern, hier Follower genannt, an. Interessant scheint auch, welche Art Nutzer, Twitter stärker nutzt. Es sind weniger die Power-Blogger, als viel mehr, jene Nutzer, denen einen Blog zu aufwendig ist, oder die bei einem Blog nicht genug Feedback bekommen. Feedback scheint das Schlüsselwort.
Als ich mit einem 28k-Modem, zu horrenden Minutenpreisen, online war, lautetet die erste Anlaufstelle mIRC. Ein Chat-Programm, spezialisiert auf diverse Themen. Statt sich blind durchs Netz zu wühlen, hatte man immer Gleichgesinnte bei sich, die sich gegenseitig die Information zuspielten, immer wissend, wer da gerade mitliest. In leeren Chaträumen schrieb niemand. Twitter ist das neue mIRC. Kurze Dialoge zu einer bekannten Leserschafft.
Der klassische Blog scheint für viele zu abstrakt, zu anonym, zu sehr Einbahnstraße. Man kennt die Leser nicht, was besonders in den Anfängen viele mehr frutrieren, als motivieren dürfte. Twitter hat den Blog genommen und sich auf das spannendste und offenste Element reduziert. Twitter ist die eingekochte Kommentar-Funktion eines Blogs. Für viele ist es eben essentiell zu wissen wer da mitliest. Das Lesen und Gelesenwerden praktisch zu koppeln, ist die zugegeben geniale Idee. Im Gegensatz zu Blogs funktioniert der Monolog bei Twitter eher schlecht.
Festzuhalten bleibt wie essentiell Feedback für den Nutzer ist. Twitter versucht so früh wie möglich dem Nutzer zu vermitteln: „Deine Meinung sei wichtig und wird von X-Anzahl Nutzer gelesen. Es sind die Nutzer X, Y und Z. Und nebenbei, deren Meinung kannst du hier lesen.“ Dezentralisierter Chatroom. Wichtig auch, sowohl reine Leser, als auch reine Schreiber finden bei Twitter ihr Glück. Beide werden im Laufe der Nutzungszeit immer stärker gebunden.
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