„It’s a sick world we live in these days“
Ohne irgendeinen Bericht direkt verlinken zu wollen… Heute also fängt die große deutsche Zeitungen mit den 4 Buchstaben damit an, den populären östereichischen Kriminal-Fall auszuschlachten. Nur die Spitze des Eisbergs.
Bei einem solchen Fall frage ich mich, wie sinnvoll die Berichterstattung, in welcher Form auch immer, ist. Egal welcher Zeitungsartikel oder welcher Fernsehbericht darüber verfasst wird, keiner davon verbessert die Situation.
Es gibt bestimmte Dinge, die sollten einfach schlicht keine Aufmerksamkeit erfahren. Jetzt kommen auch dort Details ans Licht die völlig überflüssig sind, die einzig dazu ein schreckliches Verbrechen, auf ein Podest der Perversität zu hiefen. Getreu dem Motto: „Schaut her, welche Auswüchse unsere Gesellschaft zulässt und öffentlich negativ glorifiziert.“
Es gibt Ereignisse, die sollten überhaupt keine öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Dieses Beispiel gehört dazu. Wie auch bei allen ähnlich schrecklichen Fällen zuvor, bedient die Berichterstattung nur die ersten untersten Schubladen. Wenn es dann um die Verhandlung und Urteil geht, wird aus dem mehrseitigen Aufmacher, ein winziger 200 Wörter Rand-Artikel.
Welches Ziel hat die aktuelle Berichterstattung?
Es werden Parallelen zum Fall Kampusch gezogen. Ähnliches Thema, völlig andere Ausgangslage. Im Kampusch-Fall nahm die Berichterstattung das Opfer in den Fokus, einfach weil der Täter nicht mehr als Thema funktionierte, er war schließlich tot. Damals konnte ich dem Ganzen noch einen gewissen Wert abgewinnen, denn so schrecklich die Tat auch dort war, im Ganzen laß es sich wie ein modernes Märchen, bei dem das Mädchen aus den Klauen ihrer Peiniger befreit wird, um anschließend Karriere zu machen. Diesmal allerdings führt man bisher einzig und allein den Täter und die Tat selbst vor. Opfer sind einzig Zahlen.
Bisher – und ich nehme mal an das setzt sich auch so fort – bekomme ich eher den Eindruck eines „How to be a sick bastard for dummies“. Mit teilweise detailierten Anleitungen zum eigenen Verbrechen. Manche Themen sollten schlicht auch in unserer aktuellen Medien-Welt völlig ignoriert werden.
0 Kommentare
Für diesen Eintrag wurden die Kommentare geschlossen.
global $hemingway ?>