ciao 2007, hallo 2008
Kurzes Lebenszeichen an dieser Stelle. 2008 geht super los. Meine momentane Produktivität sollte sich auf geschätzten 10% des normalen Wertes belaufen. Ich könnte 20 Stunden am Tag schlafen, schaffe absolut nichts mehr und bin seit Tagen gesundheitlich ziemlich am Boden. Wenn diese Woche irgendwie heil überstanden ist, mache ich mehr als drei Kreuze im Kalender.
Irgendwie muss ich 2007 noch ein Fazit geben. Medial war das letzte Jahr erstaunlich gut. Besonders die Film- und Games-Industrie hat sich abgewandt vom Technik-Wahnsinn, hin zur Substanz. Filmisch war 2007 ordentlich. Einen definitiven Film des Jahres zu finden ist hierzulande schwierig, da die besten Filme auf diversen Listen, bei uns noch nicht gelaufen sind. Absolut sehenswert war die kleine Auferstehung des Western-Genres in Form von 3:10 to Yuma und dem Jesse James-Epic. Mein Highlight des Jahres war jedoch das Regie-Debüt von Ben Affleck: Gone Baby Gone Wer hätte gedacht, dass er solch einen kleinen aber feinen Streifen fabrizieren kann. Filmischer Tiefpunkt war der erste Versuch, Transformers auf die Leinwand und der zweite Versuch Aliens gegen den Predator auf die Leinwand zu bannen. Uah.
Musikalisch war 2007 für mich persönlich eher schwach. 2007 war das Jahr des Uber-Producers Timbaland, dessen Werk ich seit Mitte der 90er sehr schätze, der mittlerweile jedoch massenkompatibel im seichten fischt bzw. fischen lässt. Man kam praktisch zu keiner Zeit des Jahres um den mit Midi-Samples verfrachteten Sound herum. Als gelungen entpuppte sich das Experiment bei Volta. Heraus kam ein sehr solides typisches Björk-Album. Auch die Mischung aus Timbaland, Danja (die treibende Kraft im Timbaland-Sound 2007 und die Quelle diverser für Videospieler bekannte Midi-Sounds) und Duran Duran, führte zu einem hörenswerten Pop-Album.
Spiel des Jahres für mich ganz klar Orange Box, mit dem Fokus auf Portal. Ähnlich wie Portal sind auch die meisten anderen Kandidaten für den Titel, weniger geprägt von der Technik, als vom spielerischen Design. Portal, Mario Galaxy, Rock Band, Peggle. Alles Beispiele dafür, dass Spielspaß nicht einzig von der Präsentation abhängt, sondern primär vom Erlebnis insgesamt. Schaut man auf das nächste Jahr, dann sehen wir, dass dieser „Trend“ Substanz haben wird.
MMORPGS 2007 und 2008
2007 war auch aus Sicht meines bevorzugten Genres enorm von Bedeutung. Wir sahen den Untergang und das kommerziell völlige Versagen, eines 30-40 Millionen teuren MMOs Namens Vanguard. Nicht nur, dass dieses Produkt an sich völlig versagt hat, auch die Geschichte drum herum, gilt schon jetzt als lehrbuchreif und voller dreckiger Details, deren Flut nicht abnehmen möchte. Beispiel?
Brad Mcquaid didn’t do shit. (News Flash?) He’s had an opiate addiction for years now, which only got progressively worse as the project failed. His cumulative face time with sigil designers in the most crucial final years of development? Approx: 15 minutes. And some of the time was spent begging for legitimately acquired narcotics (Or in times of desperation, jacking them from people’s desk).
The lead designers didn’t do shit. (News Flash?) Sigil fired all of their golden-boy, EQ-Genius designers (Save some who would walk away in disgust) who this board once speculated simply „left.“ It wasn’t even secretive. It all happened on the same day.
Sony didn’t do shit. The extent of sony’s help was 2 designers who ended up writing some diplomacy quests in Tanvu and some adventuring quests in Tursh. I think there was an artist that came in 2 days a week or something for about a month also. Thom Terrasas (sp?) is the only Sony employee that ever directly affected the direction of that game.
Ohne Vanguard beispiellosen Misserfolg, würden wir heute schon Warhammer Online, oder Age of Conan spielen oder besser Beta-testen. 2008 verspricht dagegen spannender zu werden. Ob wir mehr als 2 oder 3 echte Veröffentlichungen sehen werden darf bezweifelt werden. Auch 2008 wird weiterhin von World of Wacraft dominiert werden, auch wenn die zweite Erweiterung vor November nicht zu erwarten sein dürfte. Warhammer wird nicht floppen, aber ebenfalls nicht die Massen von WoW zu sich locken.
Interessant werden auch die erste Versuche Browser-MMORPGs für die Massen interessant zu machen. Zwei Projekte werden 2008 bei mir im Fokus stehen. Zum einen das noch unbekannte Bioware MMO, als auch das Projekt von 38 Studios, besonders zweite haben bisher die besten Vorraussetzungen. Angeblich ein 60 Millionen Budget, samt Rekrutierung etlicher Veteranen der Industrie.
das iTeam – Tiefpunkt im deutschen TV
Sat.1 hat es geschafft. Erinnert sich noch jemand düster, als RTL versuchte Mitte der 90er das Sitcom Format Married with Children, das damals sehr gut synchronisiert unter dem Titel „Eine schrecklich nette Familie“ lief, komplett einzudeutschen? Deutsche Familie, deutsche Autoren etc. Das Ergebnis war bis heute unerreicht schlecht.
Seit wenigen Tagen gebührt der Titel für den schlechtesten Versuch, ein ausländisches Fernsehformat zu lokalisieren, nun Sat.1 und derem iTeam. Ganz ehrlich, das muss man gesehen haben um es zu glauben. Wer denkt die Bully-Kino-Filme seien schlecht, der muss das iTeam sehen. Das Original des Formats ist schon grenzwertig, besitzt jedoch Charme. Das deutsche Format ist ein Totschlagen von karikierten Charakteren, die dazu noch fehlbesetzt wurden. Der Gipfel bleibt jedoch das Drehbuch und die Ausstattung. Podcasts besitzten mittlerweile mehr Qualität als dieses Sat.1 Format. Höhepunkt der Komik? Ein Sky du Mont schreit in seine Computer-Maus, nachdem unser iTeam ihm angeblich eine Sprachsteuerung installiert hat. Ja, das ist deutsches Autoren-Fernsehen im Jahr 2008.
Deutschland rennt seit Jahren dem Ausland bei Fernsehformaten hinterher. Allerdings zeigen Stromberg und Pastewka jedoch, dass dies auch gelingen kann. Die neue Pastewka-Staffel baut jedoch schon extrem ab und Stromberg endet dieses Jahr endgültig, bevor auch dort die Qualität leidet.
Diese Woche wird es wohl keine weiteren Einträge mehr geben, muss erstmal wieder zur alten Form finden.
2 Kommentare
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global $hemingway ?>Lacher aus der Konservve waren noch nie lustig und werden wohl auch nie etwas unlustiges witziger machen…
Armes deutsches Fernsehen.
Hi Mungo
http://seemannsgarn.blogspot.com/