One-Rounded in Karazhan und Consumables im Endgame
Ok Karazhan. Das „neue UBRS“. 20 Minuten nach Erhalten des Schlüssels zur Zone, auf einen Raid eingeladen zu werden, nachdem man 2 Monate praktisch nicht mehr im Raid gespielt hat, ist eine Herausforderung. Merke: immer schon alle Interface-Addons aktualisieren. Ich denke mein Paladin ist fertig um in Karazhan als Heiler zu funktionieren. Bis auf ein paar Slots, hat dieser Charakter das Beste was man so aus den normalen 5er Instanzen bekommen kann.
Ein komplettes Review wie das damalige Zul Gurub wird das hier noch nicht… noch lange nicht. Ich fasse mal meinen Eindruck aus Karazhan mit folgendem winzigen Screenshot zusammen:
Seit EverQuest ist mein Paladin nicht mehr so schön zerlegt worden, wie gestern beim Romeo & Julia Event im Theater Karazhan’s. Dieses Event soll wohl das härteste von drei möglichen sein, kein Wunder, dass meine Gilde bisher wohl nur R & J erschwischt hat. Inszeniert ist das alles wunderschön, die Schönheit verblasst aber recht schnell, wenn selbst 16k Warrior-Tanks in 2 Runden geschrottet werden.
Ich möchte jetzt nicht zu denen gehören die Karazhan für zu schwer betiteln. Schwer ist immer relativ, auch Zul Gurub war am Anfang schwer. Ich habe nichts dagegen, oft zu wipen ohne praktisch einen Fortschritt im Kampf zu sehen, viele andere wohl schon. Das Problem ist, dass hier zuviel zusammen kommt, was es den Spielern sehr sehr schwer macht, die positiven Aspekte dieser Zone zu sehen.
Ein 10er Setup zeigt die Schwächen recht schnell. In Karazhan kann man keine AFKler mit durchschleppen, auch falsche Specs oder schlechte Gear wird schnell bestraft. Wieso das? Möchte Blizzard die Spieler bestrafen?
Ein so kleines Raid-Setup lässt im Encounter-Design extrem wenig Platz für „schlechte“ Spieler. Wären die Kara-Bosse die neuen URBS-Bosse, dann würden spezialisierte Raids die Zone am ersten Abend säubern. Genau dieser Fakt erklärt die für viele Spieler zu sensiblen Encounter. Zu sensibel im Sinn, dass ein Fehler wirklich sofort bestraft wird. In dem Punkt macht die Zone alles richtig, die Fehler liegen für mich im Detail.
Nehmen wir das Romeo & Julia Event und vergleichen es mit dem Tiger-Priester in Zul Gurub. Was ist gleich und was ist anders? Beim ZG-Boss gibt es genau 2 Schlüsselstellen, der Pull des Bosses samt der Adds, sowie später der Übergang von Phase 1 zu Phase 2. Der Rest ist kontrolliertes Tank & Spank. Schlüssel zum Sieg sind hier reine Standard-Mechanismen der einzelnen Klassen, die sich alle kontrollieren lassen und im Notfall lässt dieser Boss genug Raum, um ein oder zwei Fehler auszubügeln.
Romeo & Julia dagegen spielt sich fast nur in Phase 3 so richtig ab, wenn es ebenfalls gilt 2 Mobs gleichzetig zu besiegen. Kleine Unterschiede jedoch machen die Sache ungleich schwieriger. Zum einen kommt plötzlich das Element der Buff/Debuff Kontrolle hinzu, sowie die Kontrolle der Heals von Julia. Das Problem dieses Bosses ist einzig und allein, das Kern-Elemente auf viel wengiger Spieler verlegt werden, was eben zu Null Spielraum für Fehler führt.
Ich denke, dass Karazhan etwas an den nüchternen Zahlen krankt, weniger an der Komplexität der Encounter. Eine Senkung der DPS auf die Tanks, würde einem Heiler mehr Luft geben und wir hätten unseren Spielraum für Fehler wieder, ohne Spieler komplett wartend in der Gegend stehen zu lassen.
Ein Boss ist dann schwer wenn jede Klasse zu 100% mit ihrer separaten Aufgabe ausgelastet ist und zwar abseits ihrer klassischen Rolle: der Tank muss den Mob in Position halten, die DPS Caster Debuff/Buffs kontrollieren, Healer die Reichweite wahren und DPS Klassen Adds kontrollieren. Multi-Tasking in Kombination mit DPS/HP Zahlen, die kaum ein WoW Spieler vorher gewöhnt war, zeichnen dieses Bild eines zu schweren Eingangsraids.
Es ist schwierig zu urteilen, ob Blizzard hier vereinfachen sollte oder nicht. Fakt ist, dass die Hardcores so oder so mit Karazhan „fertig“ sind. Fakt ist auch, dass alles nach Karazhan nicht einfacher ist. Wo fängt man an Content zu nerfen und wo hört man dann auf. Machen sie Karazhan nun einfacher, dann werden die Spieler halt über die nächste zu schwere Zone jammern, das ist auch so ein Fass ohne Boden.
Mein Wunsch-Karazhan sähe so aus, dass man die Komplexität der aktuellen Version behält, aber die Möglichkeit eröffnet, dass Raids mit Tränken und Co. Spielraum für Fehler bekommen. Es kann nicht sein, dass Romeo einen Tank voller 60-Gold Tränke braucht um besiegt werden zu können. Dieser Tank hat das Beste was es vor Karazhan an Gear gibt und ist Schutz gespect. So ein Tank sollte alles in Karazhan tanken können.
8 Kommentare
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global $hemingway ?>Ich musste lachen als du gesagt hast :„So ein Tank sollte alles in Karazhan tanken können.“
Diesen Gefühl oder diesen Wunsch hatte ich schon so oft. Schon vor BC.
Das Problem ist dabei aus meiner Sicht, dass Blizzard die Instanzen eigentlich so designt, das man sie nicht in einem „Rutsch“ durchspielen kann. Denn Blizzard will ja, dass du solange wie möglich an einer Instanz sitzt und sie immer und immer wieder spielst. Und vor allem vielleicht am Tag einen Boss weiter „rutschst“. Und nicht gleich alles auf einmal machst.
Was allerdings keinen Sinn ergab, war das du 5 T2 equipte eingespielte Leute gebraucht hast um dir schlechteres T0.5 Equip zu besorgen 😀 (Wer sich erinnert). Hat dann halt auch niemand gemacht. Gab auf jedem Server vielleicht einen pro Fraktion, der das gemacht hat lol
Das Problem ist dabei aus meiner Sicht, dass Blizzard die Instanzen eigentlich so designt, das man sie nicht in einem „Rutsch“ durchspielen kann. Denn Blizzard will ja, dass du solange wie möglich an einer Instanz sitzt und sie immer und immer wieder spielst. Und vor allem vielleicht am Tag einen Boss weiter „rutschst“. Und nicht gleich alles auf einmal machst.
Das ist ein Problem was ich hier beschrieben habe. Man geht heute nicht mehr in ein Encounter ohne Vorwissen, naja DnT und Nihilium vielleicht, der Rest aller Gilden nicht. Es gibt kein Überraschungsmoment mehr. Man muss nur noch die Ausführung lernen, nicht aber die Skripte/Mechaniken an sich.
Blizzard ist sich dessen bewusst und macht genau deshalb die Ausführung sensibler, indem man eben mit kompletten getränkten Raids rechnet, was Irrsinn ist.
Es gehört mittlerweile zum Standart, dass jeder Raids sich komplett vorher mit Spoilern und Tränken versorgt und das sollte bei einem Einstiegsraid nicht der Fall sein. Mir ist schon klar, dass man Karazhan nicht im ersten Anlauf clearen soll nur zwischen 11k Hits und „im ersten Anlauf clearen“ ist ein ganz breiter Zwischenweg, den es zu finden gilt.
Irgendwie lustig und vieleicht ironisch wenn man diesen Text im Vergleich mit z.B. Stopt den Raid liest. Wir spielen trotz BC in unserem alten Raid weiter Naxx und ich muss sagen die drops gehen fast immer weg. Trotz Level 70 sind einige Bosse immer noch recht anspruchsvoll und können den Raid in Sekunden zerlegen… was sie auch des öfteren schaffen. Auf jeden Fall ist der Spaßfaktor höher als in den neuen Raidinstanzen und wir werden sicher weiter dorthin gehen, zumindest bis wir alle Bosse ein paar mal geschafft haben.
Wenn man bedenkt dass Naxx vor BC genauso Tränkeintensiv war wie jetzt Karazhan liegt nun der Schwerpunkt allein darauf, dass jeder Spieler weis was er zu tun hat und die Gruppe koordiniert arbeitet. Das finde ich, ist ein prima Beispiel wie einen schwierigen encounter haben kann ohne vorher die Spieler stundenlang farmen zu lassen. Irgendwo zwischen diesen beiden Extremen sollten die neuen Instanzen liegen, aber so wie’s aussieht macht Blizzard einfach wie vorher mit Naxx weiter… ohne vollgestopft mit Tränken und Buffs zu sein läuft nix. Eigentlich schade, denn auf diese Art werden wieder viele Spieler einen großartigen Teil des Spiels garnicht mitbekommen, was Blizzard ja eigentlich mit den neuen Raidgrößen ändern wollte.
Hi Christian!
Hast Du nicht auch Bock bei unserer WoW-Aktion mitzumachen?
„Was allerdings keinen Sinn ergab, war das du 5 T2 equipte eingespielte Leute gebraucht hast um dir schlechteres T0.5 Equip zu besorgen 😀 (Wer sich erinnert). Hat dann halt auch niemand gemacht. Gab auf jedem Server vielleicht einen pro Fraktion, der das gemacht hat lol“
Also ich habs mit meiner halben Gilde gemacht damals, und da war niemand T1 oder T2 equipt. Es war ne Bockschwre Herausforderung, und deshalb meiner Meinung nach eine der besten Questreihendie Blizzard jemals eingebaut hat. Ja man musste eingespielt sein, ja es war ne Menge Übung notwendig. Aber mit 5 blau equipten Leuten den 45er Baron mit nem guten Zeitpolster zu schaffen, oder Valthallak mit ebenso equipten Leuten Gildenintern zu legen, das kommt dem Gefühl irgendeines Raid-Firstkills nahe. Nein. Es ist sogar besser, denn diese 5 oder 10 Leute haben wirklich das maximum aus sich rausholen müssen um den UBRS-Event zu schaffen, wenn einer nicht völlig konzentriert war gings daneben. Und mit genau diesen Leuten wird auch Karazhan zu schaffens ein. Perfekztes Gruppenspiel, darum geht es.
Grüße Chrizmo
Ich denke einfach, daß sich Blizzard mit den 5mans extrem schwer tut. Es ist einfach schwieriger, Content für 5er Gruppen zu machen, der Herrausfordernd ist (schwieriger als das bisher aber leichter als die Raids).
Wenn Blizzard hier pfuscht, wird es keine Raids geben, weil sich alle das Equip aus den 5er holen (dies wird auch einer Gründe sein, warum es in den großen Raids deutlich bessere Items geben wird).
Die aktuellen Epics sind erstaunlich schlecht, mal sehen wie Blizzard das korrigiert, momentan gibt es viele blaue Items die schlicht und ergreifend besser als die epischen sind. Sollte Blizzard aber zu stark and der Schraube drehen und den Raidern den PvP schenken, obwohl diese eigentlich damit gar nichts am Hut haben, dann schiessen sie wieder selber in den Fuß (warum man die PVE Sachen nicht einfach abschwächt und durch Boni, die es nur in INstanzen gibt, wieder auf den alten Level bringt, wird mir immer ein Rätsel bleiben).
Ich finde es eigentlich sehr gut, daß die Instanzen schwerer werden (obwohl mein Level 65 Krieger noch meilenweit von den „großen“ 5ern wech ist…). Aber laut den neuesten Verlautbarungen ist es selbst Blizzard aufgefallen, daß einiges anden einzelen Encountern nicht stimmt ( von den Scripting Bugs mal abgesehen).
Ebenfalls positiv ist die Änderung, die es im Tankequip geben wird (für Paladine). Events wie R&J waren nur mit Glück zu schaffen, völlig losgelöst von irgendwie gearteten Skill, denn wenn der Tank „geonehitted“ wird, ist der Ofen nun mal aus, da hilft auch das gesammelte Dummgeschwätz der Blizzard CMs nicht weiter.
Servus,
ich weiss nicht, ob du dich noch an unsere EQ2 Zeit erinnern kannst (Servus,
ich weiss nicht, ob du dich noch an unsere EQ2 Zeit erinnern kannst (<- Xecr, Shadowknight, Protectors of Moonglow g). Ich komme machmal hier durch und lese deine netten Blogs.
Bei Karazhan steckt sicher viel Wahrheit drin, denn z.B. kann man es mit UBRS nicht wirklich vergleichen (maximal die Spieleranzahl). Als Heiler tut das einem schon ziemlich weh wenn ein 16k Tank fast Instant umkippt, aber in Zeit von Heroic Instanzen habe ich mich langsam dran gewöhnt, das manchmal auch ein Glücksfaktor (je nach Equip) dazukommt 😉
Karazhan ist trotzdem eine sehr schicke Zone und ich hoffe, das Blizzard nicht zuviel dreht. Es gibt einige kleine Bugs/Fähigkeiten, wo man eventuell schauen sollte, aber an sich trennt Karazhan zu Beginn sicher etwas die Spreu vom Weizen.
Naja, wollte mich nur mal melden, eventuell hört man sich ja mal wieder 😉
Tarsonius (Protectors of Moonglow/Tirion) aka Xecr (EQ2, Solusek Ro)
PS: ich arbeite in meinem Wiki (http://www.san-raal.de) auch an Karazhan, eventuell magst mal reinschauen 😉
Dient Karazhan zur Trennung der Spreu vom Weizen? Diese Aufgabe sollten die Heroics übernehmen, aber nicht die erste „Raid“-Instanz der Erweiterung. Kurz vorm R+J Nerf letzte Woche, hat meine Gilde die Ursprungsversion zuvor im ersten Versuch erfolgreich besiegt. Glücklicherweise war ich dabei und muss sagen, dass der Nerf genau das realisiert, was ich hier beschrieben habe. Das einzige was sich geändert hat sind ein paar Zahlen und schon wirkt R+J nicht mehr wie ein Griff ins Ungewisse. Es ist und bleibt ein extrem technisches Encounter, ohne den Irrsinn der Romulo-DPS.
Ich denke einfach, daß sich Blizzard mit den 5mans extrem schwer tut. Es ist einfach schwieriger, Content für 5er Gruppen zu machen, der Herrausfordernd ist (schwieriger als das bisher aber leichter als die Raids).
Die heroischen 5er füllen diese Lücke, wenn auch teilweise abartig schlecht. Das Problem was bei einigen 5ern schon auf normal vorliegt, verstärkt sich in den Heroischen noch: Balance des Gruppen-Setups. Dampfkammer/Steamvault ist ein wunderschönes Beispiel dafür.
Auf Normal sind Boss 1und 2 relativ gut mit nur 2 spezialisierten DPS-Rollen zu schaffen. Boss 2 ist zwar schon schwieriger, aber machbar. Healing kann hier fehlende DPS kontern, da die DPS auf die Gruppe fast proportional zur fehlenden DPS der Gruppe skaliert.
Boss 3 allerdings wird ohne 3 echte DPS-Spots unmöglich. Spielt man das Ganze auf Heroisch, so wird schon Boss 2 mit weniger als 800 DPS zur echten Hürde. Hier liegt das Problem, es ist problematisch einen Boss für alle erdenkbaren Setups schwierig aber schaffbar zu machen. Die Spikes vom Enrage dieses Bosses sind auch mit zwei Heilern nicht konterbar, zumindestens von keinem Heiler, der dann noch Loot aus dieser Zone braucht. Overgeared ist alles zu schaffen.
WoW ist Dank unzägliger UI Addons so transparent wie selten zuvor. Nach 2 oder 3 Trashpulls kann ich mittlerweile sagen, ob die DPS der Gruppe reicht oder nicht und das ist mein Problem mit WoWs Definition von Schwierigkeit. Es gibt zuviel Schwarz oder Weiß und kaum Grautöne.