letzter Eintrag 2006
Wie auch 2005 werde ich dieses Blog-Jahr mit Material und Auszügen abschließen, die es nicht separat auf die Seite geschafft haben. Eine Art Best-Of der verworfenen Einträge. Auch in diesem Jahr ist viel Nichtveröffentlichtes zusammen gekommen, so dass ich hierfür nochmal filtern musste. Dieses mal allerdings gibt es eine sinnvollere Struktur mit Anker-Links, so dass die WoW-Leser nicht durch Non-WoW-Texte lesen müssen und umgekehrt.
Einen angenehmen Rutsch ins neue Jahr. cold-heat.de 2006 hat fertig.
- Mai: die WoW Situation
- Juni: Anleitung zur neuen Gestaltung
- Juni: WoW Patch 1.12
- Juli: Molten Gore– ein kleiner Molten Core Bericht, aus einer mittlerweile zerfallenen Gilde
- Juli: Entstauben eines Raid-Rosters
- August: mein Nintendo DS Lite Review
- November: StudiVZ – nationale Web 2.0 Schande
die WoW Situation
Seit nun mehr 3 Monaten liegt meine World of Warcraft Aktivität fast im Minusbereich, noch bin ich unsicher, wie sich die momentane WoW Situation weiter entwickeln wird. Ich hatte das, was man wohl als Vorstellungsgespräch für Gilden bezeichnet, ein verbales Abtasten auf einem Teamspeak-Server. Eine der Gilden hätte wohl sofort einen Invite angeboten, bei der anderen wär ich auf die Warteliste gekommen, wieder eine andere besitzt eine separate Untergilde für Bewerber und Abtrünnige, die Lücken füllen, falls die Kernbesetzung im Drama zerbröselt wird.
Alles in allem sagen mir die wenigen aber aufschlussreichen virtuellen Erlebnisse der letzten Wochen, dass meine Tage als ernsthafter WoW-Spieler wohl gezählt sind. Falls die Art und Weise heutiger Endgamegilden in WoW zum Standard für das gesamte Genre wird, dann wird das Thema wohl generell abgehackt sein. Ich hätte schon wieder Lust, Zeit in das bodenlose Loch namens WoW zu werfen, aber die Zeiten sind anders geworden. Insofern war es positiv aus einer Gilde gekickt zu werden, bei der noch mittelalterliche Sitten herrschten. So eine Geschichte kann einem die Augen öffnen und was man da so sieht ist nicht wirklich hübsch anszusehen.
Die Anforderungen der angefragten Gilden an ihre Spieler sind… nun ja anders als ich es gewöhnt war. Ich schrieb neulich im Gilden-Eintrag, dass WoW Gilden relativ problemlos neue Mitglieder integrieren können. Wer dann von meinem Paladin verlangt, sich in einem festen Zeitrahmen selbst zu versorgen, der wird mich nicht als Mitglied gewinnen. In 4 Wochen sollte eine Zone im Spiel sein, die aus AQ kalten Kaffee machen wird. Die Gilde die mich dazu bringt, nun für diese 4 Wochen stupide Low-Level Nature-Resist Items zu farmen, muss erst noch erfunden werden. Es tut mir leid, wenn genug andere diesen sinnlosen Endgameprogressionspfad gehen mussten (Maurodon farmen), aber es gibt für alle Sinnlosigkeiten Grenzen. Für mich lohnt es sich einfach nicht mehr, soviel Zeit in dieses Spiel zu stecken, oder wie Tobold es formuliert:
Why should I work myself to the bone now for level 60 items when I’m pretty sure that in half a year I can get level 70 items with similar or better stats for considerably less effort? Of course tier 3 items might still be good at level 70, but I’d be surprised if the blue level 70 items from small dungeons weren’t at least as good as the Molten Core loot.
Und es ist nicht mal die reine nüchternde Betrachtung des Mudflation-Aspekts. Es fehlt mir an simpler Motivation, in diesem Spiel noch irgendwas zu erreichen. Außer einem PvP Rang 14, gibt es für micht nichts Besonderes und der Grind im PvP ist selbst für meinen Geschmack zu astronomisch hoch. PvE besitzt in diesem Spiel, mehr denn je diesen Murmeltier-Tag-Effekt, der in Kombination mit dem „Wochenend-Raid“-Syndrom, auch noch den letzten Funken an Motivation löscht.
Ich kann auch ziemlich exakt schildern, worin mein Problem mit WoWs Endgame besteht. WoW wird auch im Endgame nicht breiter, als zu irgendeinem anderem Zeitpunkt des Spiels. Auch ein AQ oder ein Naxxramas wird nur zum neuen Scholomance, also zur nächsten Zone die exklusiv Futter für die nächsten 3 Monate bietet. Mudflation und Instanzen-Respawns sorgen zusätzlich dafür, dass man als Normalspieler wirklich auf zwei Zonen reduziert wird. Ich könnte durchaus als jemand der Abends ein paar Stunden in das Spiel investieren kann, in einer solchen Gilde bestehen, würde dann aber wirklich nur zwei neue Zonen sehen, auf die ich dann bis zur Erweiterung dank DKP System, festgenagelt wär, ich bekäme nicht „mehr“ Spiel.
Als ich damals in Everquest, zu einer der schicken Endgame Gilden des Servers kam, war der Zeitpunkt wohl zu optimal, insofern mag ich da sehr verwöhnt sein und der Vergleich mag hinken. Bot damals das Spiel Endgamezonen aus praktisch 3 Erweiterungen an, womit quasi ein gutes Dutzend Zonen zum Content wurde, der ohne diese Gilde nicht zugänglich war. Das Spiel wurde somit für mich größer als vorher, in WoW ist dies nicht der Fall, das Spiel wächst zu keinem Zeitpunkt. Jetzt gibt es für mich einfach keinen Grund, der die Zeit, die eine solche Gilde in WoW verschlinkt, rechtfertigt. Nicht einmal der Loot kann diesen Aufwand rechtfertigen. Dinge wie diese Resistenz-Blockaden sind da nur die Nägel für dem Sargdeckel. Das Thema Endgame Gilde hat sich in diesem Spiel somit erst einmal erledigt.
Wie geht es weiter?
Ich werde mir absolut seelenruhig eine neue Gilde suchen. Ich hoffe es existieren noch Gilden mit mehr als 30 Mitgliedern, einem Altersdurchschnitt oberhalb der 20er Grenze, der Einsicht, dem momentanem Endgame krampfhaft hinterher zu rennen, ist wenig sinnvoll und mit der Möglichkeit, zwei Tage die Woche einen 20er Raid zu stellen. So sieht mein Vorstellung einer jetzigen, idealen WoW Gilde aus.
Falls sich in dieser Richtung nichts finden lässt, wovon ich mal ausgehe, dann wird WoW brach liegen, bis ich mit der Erweiterung einen Bloodelf Warrior/Mage grinden kann.
Molten Gore
Neue Gilde, neues Glück, neue Erfahrungen. Zwar gibt es sinnvollere Dinge, als an einem Sonntag bei sommerlichen Temperaturen, Molten Core zu raiden, aber was soll’s. Alles in allem war der gestrige Raid sehr unterhaltsam. Das Spannende an einer neuen Gilde, ist die Unwissenheit über die einzelnen Mitspieler. Nach Jahren mit den immer gleichen Gesichtern, weiß man wann Spieler-X chaotisch nach Antworten sucht, oder Spieler-Y sicher seine Aufgaben erfüllt. In der neuen Gilde gibt es solche Erkenntnisse noch nicht, was eine sonst so wenig spannende Geschichte wie Molten Core sehr spannend macht. Ich denke auf dem gestrigen Raid mehr gelernt zu haben, als auf allen WoW-Raids der alten Gilde zusammen.
Zum Raidleader muss man speziell geboren werden. Die neue Gilde hat zwei Leader, die beide ihre Hausaufgaben gemacht haben. Ich weiß nicht wie man solche eine Ruhe und Gelassenheit, selbst nach absolut überflüssigen Wipes, bewahren kann. Wir reden hier auch nicht über „Chat-Leader“, die ihren Emotionen verbal Ausdruck verleihen können. In den gesamten Stunden strahlte der Raidleader eine Ruhe im Teamspeak aus, die jeden noch so koffeinisierten Spieler einlullen konnte.
In den Jahren bekommt man so einiges an Raid-Führungsstilen geboten. Vom tyrannischen Raid-Diktator, der mit Beleidigungen und verbalen Arschtritten um sich wirft, bis hin zum „mir-doch-egal-Typ“, hab ich schon alles gesehen. Vergessen werd ich nie einen bestimmten Raidleader aus einer damaligen EQ-Gilde, der wirklich ohne Erbarmen Spieler vorgeführt hat, aber der Erfolg sprach für ihn. Leider bieten heutige Spiele keine solchen Optionen wie damals, wo es Zonen gab, in denen man seine Leiche allein nicht mehr wieder rezzen konnte. Als Spieler-Z damals bei einem Bossfight, nach 4 Stunden den Raid zu ungeschickt wipen liess, musste Spieler-Z eine Woche aussetzen… nicht nur beim Raid, sondern im Spiel insgesamt, da seine Leiche in einer Zone lag, wo er keine 2 Schritte allein gehen konnte. Gute Zeite, als die Gilde noch ihre Spieler erziehen konnte… Jahre später sieht alles anders aus und der neue aktuelle Leader ist vielleicht einen Tick zu gutherzig, aber dies passt zu WoW.
Die neue Gilde ist erstaunlich gut in Krisensitationen, also wenn die Kacke so richtig am Dampfen ist. Kaum jemand ist bis jetzt offensichtlich in Panik geraten und wurde so unbrauchbar. Es gibt auch immer noch Spieler, für die nicht nur MC-Bosse Neuland sind, sondern Boss-Techniken an sich. Auch hier war ich beeindruckt, wie schnell einige Spieler lernen. Wir waren gestern im Schnitt 32 Spieler im Raid und sind bis Sulfuron gekommen, der dann wohl doch noch einen Tick zu hoch angesetzt war. Wir reden hier über 32 Spieler die zu 80% blauen Itemstragen. Für diese Vorrausetzungen, waren die Ergebnisse gestern sehr gut. Außer bei Sulfuron gab es keine Wipes bei den Bossen.
Mir fiel auch ein komplett neuer Spieler-Typ auf: der „Meine Klasse ist Dreck, weil keine Items für mich droppen. W00t ein neues Item für mich. Meine Klasse ist die Beste!“-Spieler. Mag die Freude über den neuen Loot noch zu groß sein, diese Spieler sieht man in ein paar Wochen dennoch eine andere Klasse spielen. Anders dagegen Spieler, die ihren Twink speziell den Drops anpassen. Ich spekuliere mal, dass jeder zweite Druide oder Warlock nur gespielt wird, weil so verdammt viele Items für jene Klassen sonst zerbröselt würden. Apropos Loot, auch in Woche Nummer 3 gab es noch keine Zeichen für Lootdramen, trotz oder gerade weil es kein DKP System gibt.
WoW – PvP Patch 1.12
Nachdem der letzte Patch für den Durchschnittspieler nur neue, in den Wahnsinn führende Grindquests, mit unterdurchschnittlichen Rewards, eingeführt hat, steht mit Patch 1.12 wieder etwas für die breite Masse der Spieler bereit: PvP. Alle Probleme wird dieser Patch sicher nicht lösen können. PvP hat in einem solch PvE-zentrischen Konzept eigentlich auch absolut nichts verloren, aber nun gut. Schauen wir uns an, was Blizzard gloreich angekündigt hat und wie stark diese Neuerungen die momentane Situation verbessern können.
Cross Server Battlegrounds
Die Theorie sieht vor, dass mit 1.12 Spieler verschiedener Server, gemeinsam gegeneinander in instanzierten Battlegrounds spielen können. Die Theorie sagt weiter, dass damit die unerträglichen Queue-Zeiten wie von Zauberhand verschwinden – soviel zur Theorie.
Was verursacht die viel zu langen Wartezeiten der Battlegrounds? Die viel zu niedriege Horden-Population. Können serverübergreifende Instanzen daran was ändern? Natürlich nicht und deshalb werden sich auch die Wartezeiten, für die Allianz-Spieler nicht spürbar verbessern. Wer jetzt schon Horde spielt, wird in der Tat eine Verbesserung warnehmen. Allianz-Spieler dagegen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit noch länger warten. Die Queue-Zeiten werden sich relativieren, aber nicht in Luft auflösen. Diese Änderung ist nicht die Lösung, für ein an völlig anderer Stelle verursachtes Problem.
Es ist davon auszugehen, dass Blizzard eine feste Menge Server für die neuen BGs zusammen spielen lässt. Eine völlig dynamische Lösung halte ich für unrealistisch, besonders, da sich jetzt schon verschiedene Server, jeweils die Instanzserver teilen. WoWs „Server“ (also das was man bei Spielbeginn auswählt) bestehen jeweils aus zwei World-Servern (Azeroth/Kalimdor) und einem Instanz-Server, auf dem alle bisherigen Instanzen liegen. Schon jetzt teilen sich verschiedene Server, einen Instanz-Server, insofern wird Blizzard genau diese Server dann für die BGs zusammenschließen. Jeder Server, der den deutschen Gilneas Server bekommt hat jetzt schon mein Beileid verdient. Ihr bekommt einen Server mit einer 3,4-1 Allianz-Horden-Rate.
Open World PvP
Wie wird Open World PvP aussehen? Auch hier darf mich sich wohl nicht zu viel versprechen. Die simpelste Lösung sähe sehr lukrative Honor Quests vor, die einen Spieler auch auf PvE-Servern pvp-flaggen und so angreifbar machen. Auf dem Weg der Quest begegnen sich die Spieler und ganken sich in Grund und Boden. Das wär dann der jetzige Honor-Grind ohne Battlegrounds. Ich denke die Chancen für solch eine Lösung stehen recht gut.
Alle anderen Überlegungen halte ich basierend auf dem jetzigen PvP-Ranking-System für sehr abwegig. Sicher kann man bestehende Open-World Gebiete und Gebäude, ganz im Stil der Alterac-Valley-Quests, integrieren nur frage ich mich, wie man dann Spieler für diese Ziele belohnen möchte, ohne die Tore für serverweite Honor-Exploits zu öffnen. Wie man sieht läuft es daraus hinaus, dass das jetzige Honor-Ranking Schrott ist. Insofern sie hier nichts verbessern, werden auch diese netten Neuerungen nur von kurzer Wirkung sein.
Wie man diesen Blog liest
Mitlerweile verfange ich mich in den Details der neuen Gestaltung. Seit über eine Woche kreisen die Gedanken um solch eine simple Sache wie die Darstellung der Kommentare und des entsprechenden Eingabeforumars. Das beste Warnsignal, Abstand zu gewinnen. Vor ein paar Tagen las ich dann folgenden Text in einem Eintrag im IE Blog, zum Thema ClearType.
http://blogs.msdn.com/ie/archive/2006/03/03/543181.aspx
When we shipped WindowsXP in 2001, we were very conservative with ClearType. We were certain ClearType would improve the user’s reading experience, especially users with LCD displays. But we didn′t have enough experience with ClearType to know either its drawbacks or the full extent of the benefits. After 5 years of real world experience and research, we′re now quite confident that the benefits for using ClearType are significant, and it was a mistake that we didn′t turn it on by default in XP.
Heutzutage ist es selten geworden, dass jemand einen Fehler zugibt. Nach Unmengen von XP-Neuinstallationen und als jemand der viel zu viel Zeit in Screen-Typo steckt, ist ClearType ein wichtiges Thema. Das erste was ich bei einem frischen Windows XP aktiviere ist ClearType. Wieso weist mich Windows nicht auf dieses offensichtlich verbesserte Interface Detail hin? Die momentane Lösung ist die offensichtlich schlechteste. Der Benutzer bekommt weder einen Hinweis, als auch keine automtische Aktivierung dieser Funktion. Ergebnis dessen ist, dass sicher auf mehr als 90% aller Windows XP Rechner, kein ClearType aktiviert sein dürfte. Eines der besten Interface Features ist somit quasi nicht existent. Was lernen wir daraus? Man muss Benutzer immer zu ihrem Glück zwingen.
Aus diesem Grund, möchte ich ein paar Erklärungen zur neuen Gestaltung abgeben. Das „ClearType“ dieses Interface, soll kein Dasein als Zombie fristen. Dies wird eine kleine Serie werden. Momentan hab ich drei Teile eingeplant. Dieser Teil, behandelt das Grundsätzliche und die Start-Seite. Folgen werden Erläuterungen zum Template der Einträge selbst und des Archivs.
Theorie
Das Ziel der nun fünften Auflage dieser Seite war recht schnell klar: absolute Spezialisierung auf das Blog-Format. Dies ist keine Portal-Seite. Hier finden sich nicht tausende von Seiten, die jeder zweite Besucher als sein Lesezeichen angelegt. Auch wenn ich die alten Tutorials weiterhin beibehalte, dies ist auch keine hunderte Tutorial-Seite. Dies ist nun definitiv ein Weblog, in äußerst spezialisierter Form. Dieses Format auch funktioniert primär nur hier.
Wenn man so will, habe ich versucht, etwas zu finden, was für mich als Nutzer die beste Lösung ist. Was funktioniert auf den Seiten, die ich am häufigsten lese und welche Sachen lassen sich besser machen. Offensichtlich werden viele, mehr als die ein oder andere Anlehnung an andere Webseiten entdecken. Das ist ok, denn es gibt für mich keine guten oder schlechten Lösungen, sondern nur welche die funktionieren oder eben nicht.
Dieses Ergebnis ist so ziemlich das erste, wo ich mir vorher wirklich Gedanken drüber gemacht habe und eben nicht nur das alte Gerüst, unter ein neues Photoshop Template gezogen habe. Auch aus dem Grund, wird sich grafisch kaum mehr was ändern. Ich denke diesmal muss ich keinen miesen Kern, in einer grafiküberladenen Schale verstecken.
Realign vs. Redesign
http://www.alistapart.com/articles/redesignrealign
Dieser ALA Artikel sollte genug Aufmerksamkeit erlangt haben. Mir war es damals keinen separaten Eintrag wert, hier nun passt es perfekt.
Thus, the differences between Redesigners and Realigners might be summarized as follows: The desire to redesign is aesthetic-driven, while the desire to realign is purpose-driven. One approach seeks merely to refresh, the other aims to fully reposition and may or may not include a full refresh. (Note that by ′reposition,? I mean strategy and not physical location or dimensions.)
Um es kurz zu machen, ich kann der Sicht dieses Textes nicht vollständig zustimmen. Was habe ich nun gemacht? Redesign so wie es das Zettelchen oben bezeichnet? Oder nur alles neu angeordnet? Beides. Für die Ästhehik hab ich alle Grafiken rausgeschmissen und die Fonts verändert. Das Grundgerüst dagegen wurde beibehalten und nur Kleinigkeiten verschoben, was das Ergebnis zu etwas völlig Neuem macht.
kritischer Start
„Ein Nutzer, der einmal pro Woche die Seite besucht, soll dann jedesmal eine neue Startseite zu Gesicht bekommen.“
An der Start-Seite hat sich im Vergleich zur vorherigen Version nicht allzu viel geändert. Sollte ich in einem Satz beschreiben, wieso die Startseite so ist wie sie ist, käme das heraus. Ein Nutzer, der einmal pro Woche die Seite besucht, soll dann jedesmal eine neue Startseite zu Gesicht bekommen. Was meine ich damit? Durchschnittlich veröffentliche ich drei Einträge pro Woche. Mein theoretischer Muster-Besucher schaut jeden Freitag einmal vorbei. Dieser soll dann die drei Einträge der Woche präsentiert bekommen. Ist er die nächste Woche wieder da, soll von den Einträgen der letzte Woche nicht mehr viel zu sehen sein. Nichts ist schlimmer als Weblogs, die auf der Startseite schön säuberlich die letzten 30 Einträge, aus den vergangenen 30 Monaten, präsentieren. Ja da schaue ich sicherlich nächste Woche wieder vorbei, um das Gleiche vorgeführt zu bekommen. Für das klassiche Eintrags-Listing eines Weblogs veröffentliche ich zu wenig. Ich möchte genau vermeiden, dass sich wochenalte Einträge, auf der Start-Seite eingraben.
Man hat wenig Chancen Besucher zu binden. Grad in Zeiten, wo RSS und Atom Feeds für viele, Web-Design überflüssig machen, ist es umso kritischer, Besucher mit einer makellos funktionierenden Seite zu ködern.
Praxis
Das grobe Layout habe ich von der vorherigen Version übernommen und nur Details verändert. Was mir fehlte, war eine einfache Liste der letzten Einträge. Klar war, dass sowohl der letzte Eintrag, als auch die zwei davor in Auszügen zu sehen sein müssen. Ein Erstleser soll einen thematisch ersten Eindruck bekommen. Drei Einträge müssen dafür reichen, mehr Chancen gebe ich einer fremden Seite auch nicht. Wenn ich nach 3 Einträgen nicht überzeugt bin, dann lohnt das Warten auf mehr Qualität ganz selten.
6 Wege zum Glück
- 1. der Titel
- „Dr. Hybridlove oder: Wieso das WoW Hybridmodel nicht funktioniert“ wenn ich bei diesem Titel keinen Klick bekomme, dann hab ich schlechte Karten. Hoffentlich findet der Leser dann den zweiten Blickpunkt
- 2. Blogzeugs
- Ok, mein Muster-Leser hat den Titel gelesen und für interessant befunden. Hier findet er nun mehr Gründe zum Lesen oder auch zum Verschwinden. 1265 Wörter? Bah der Text ist mir viel zu lang. Um welche Themen geht es? Hmm damit kann ich nichts anfangen.
- 3. zweite Chance
- Der Musterlesen befindet sich auf der zweiten Stufe. Mir ist es nicht gelungen, den ersten Klick zu bekommen. Hier muss ich nun mehr Lockstoffe platzieren. Noch mehr seltsame Titel samt kurzem textlichen Auszug müssen einfach funktionieren.
- 4. Fleiß-Liste
- Schau her Musterleser, hier gibt es wirklich Unmengen von komischen nicht deutungsfähigen Titeln. Einer davon muss dich doch zu Klicken zwingen?
- 5. einige lesen das hier wirklich
- Da schau her, es gibt wirklich Menschen, die das hier lesen und sich sogar die Zeit nehmen, einen Kommentar abzugeben. Klick nur einen der Links und du wirst den Beweis sehen. Eine solche Liste hatte ich lange nicht. Mitlerweile weiß ich, wie wichtig eine solche Kommentar-Liste sein kann.
- 6. Quick-Links
- Ok, ok. Mein Zeug gefällt dir nicht, Muster-Leser-X? Vielleicht hab ich dann hiermit noch eine Chance, einen Klick zu verursachen. Diese Liste hat zwei Funktionen. Eine Linksammlung aus reinem Selbstzweck (Info-Quelle und Referenzquelle für kommende Einträge) sowie
vom Entstauben eines Raid-Rosters
Mittlerweile sollten die kommenden Änderungen für WoW auch den letzten ambitionierten Spieler erreicht haben. Zwar mag das Thema dieses Textes einen Tick verfrüht sein, aber egal. Die abzusehende Wandlung aller Gilden zur Anpassung an kommende 25-Spieler-Raids wird für viele Spieler sehr unterhaltsam werden.
Ein Entschlacken des Raid-Rosters, hab ich damals in Everquest miterlebt, als die großen 72er zu 54er Raids gewandelt wurden: Spaß und Drama für jeden. Ich möchte noch kein Schreckensszenario zeichnen, aber viele sind sich noch nicht bewusst, wie sehr diese Änderung der Raidgröße WoW insgesamt verändern wird. Das ist das Schöne an komplexen (MMO-)Systemen, eine kleine Veränderung hier führt zu weiteren Änderungen an anderer Stelle. Wenn in China ein Schmetterling mit den Flügeln schlägt, bekommen wir hier einen Sturm ab.
Gilden die heute eigenständig und regelmäßig 40er Raids stellen können, werden die größten Sorgen bekommen. Es wird daraus hinauslaufen, Leute aus der Gilde zu kicken, oder wie es immer so lapidar heisst: „cut the fat“. Keine Gilde wird auf lange Sicht zwei Raids gleichzeitig nebeneinander laufen lassen, weil solche Aktionen immer die besten Dramen produzieren. Das ist wie früher im Sportunterricht, als es darum ging eigenständig zwei Mannschaften zu bilden und die immer gleichen Leute am Ende übrig blieben. Der Erfolg ist auch in einem MMO von Einzelnen abhängig, besonders wenn die Raidgröße schrumpft. Die sehr erfolgreichen Endgame-Gilden werden in einem Jahr keine 50 Spieler beinhalten sondern 30. Gilden haben für MC extra ihre Leute aufgestockt und genauso schnell werden sie die Größe wieder verringern, entweder weil sie weise genug sind den Grund dafür vorher zu erkennen, oder weil ihnen die Leute wegrennen, welche nicht mit in den Raid dürfen.
Wie wird es bei meiner aktuellen Gilde laufen? Werde ich zu den coolen Lieblingspielern gehören, ohne die kein Raid losziehen möchte oder bin ich einer von den letzten die für die Mannschaft gewählt werden? Ziemlich sicher das Letztere.
Überbleibsel
Was mich definitiv als Fett der Gilde definiert ist die Tatsache, dass es viele andere motiviertere Mitglieder gibt. Die, denen schon bei Item-Links die Augen leuchten und die dafür über jeden noch so tiefen Abgrund springen würden. Die vielen Unerfahrenen, die das System PvE-Endgame zum Glück noch nicht so pessimistisch durchblickt haben. Die, die einem nach dem Einloggen sofort ihre neugewachsenen Zentimeter E-Peen präsentieren müssen – „ey schau mal was neulich droped ist als du nicht da warst!“. Wie man das alles auch interpretieren mag, der Vorteil der Loot-Fixierung ist die absolute Gefolgschaft dieser Spieler, solange sie ihren Zucker bekommen. Damit kann ich nicht konkurieren. Das soll nicht abwertend gemeint sein, im Gegenteil, lootgeile Mitglieder sind für viele Raidleader besseres Material, als Leute wie ich, die nach dem ersten Bosskill genug gesehen haben.
Auch deshalb habe schon vor mit Release eine der neuen Rassen anzufangen und primär weiterzuspielen, ob Dranei-Shamane oder Blutelfen-Paladin sei noch dahingestellt. Ich werde auch nicht der einzige mit diesem Vorhaben sein, aber ich spekuliere sehr darauf, dass die Masse an Leuten die neu anfangen möchten, irgendwo zwischen Level 30 und 40 das Handtuch schmeissen werden. Stranglethorn-Vale hat noch jeden halbherzigen Grindversuch im Keim erstickt. Viele der Spieler sind MMO-Neulinge, die emotional mehr an ihren ersten Charakter gebunden sind, als ich es noch sein könnte. Die Leute, die wirklich einen neuen Charakter durchziehen, werden zum großen Teil alt eingesessene MMOler sein, oder verzweifelte Spieler, die auf Befehl ihrer Gilde im neuen Charakter die einzige Möglichkeit sehen, in der Gilde zu bleiben.
Doch zurück zu den kleinen Raids. Ich sehe ein sehr viel gesundere Raid- und Gildenstruktur vorraus. Dies wird eine Weile dauern, aber diese kleineren Raids, werden viele aktuelle Klassen zurück auf den Boden der Tatsachen bringen. In kleineren Raids werden keine 10 Warrior mehr hineinpassen, die wenigen die mitdürfen werden sogar tatsächlich ihre Kernaufgaben hust_Tankinghust_ erledigen müssen. 25er Raids verzeihen viel weniger Fehler im Aufbau, als es 40er Raids tun. Die Verteilungen der Klassen wird sich im Laufe der Zeit relativ gleichmäßig anpassen, auch wenn einige Spieler hier umdenken müssen. Das vielleicht ideale 25er Raid-Roster sieht 3 Spieler jeder Klasse vor. Nun vergleicht man so einen Aufbau mal mit aktuellen 40er Raids und schnell wird man erkennen, wie sehr sich etwas verändern muss. Die Masse an Jägern und Kriegern, die teilweise rumlaufen, passen in kein Endgame, was auf 25er Raids basiert. Viele davon werden die potentiellen zukünftigen Allianz-Shamane und Horden-Paladine sein. Paladine insgesamt werden gemessen an der aktuellen Population eine glänzende Zukunft haben. Jeder 25er Raid wird auch weiterhin mindestens 3 Paladine mitnehmen wollen. Rein statistisch müsste somit zumindestens auf meinen Servern jeder Paladin mehr als einen Raidplatz sicher haben, gleiches gilt für Druiden.
Was lernen wir aus diesen paar Zeilen? Gilden sind zur Zeit in WoW Schall und Rauch und auch ich werde mit ziemlicher Sicherheit nicht meine letzte WoW Gilde gesehen haben. Aus der aktuellen Endgame-Gilde-01 wird sicher im Addon Endgame-Gilde-01 und Endgame-Gilde-01-2 werden.
mein Nintendo DS Lite Review
Es ist mal wieder soweit. Ein furchtbar überflüssiges neues technisches Spielzeug wurde gekauft, benutzt und wird nun hier textlich bewertet. Nachdem iPod Shuffle und dem Nano Reviews folgt ein kurzes Fazit meiner bisherigen Erlebnisse mit Nintendo’s neuestem Produkt für erwachsene Kinder: das Nintendo DS Lite.
Ich bin mir nicht mal sicher, wieso das Ding überhaupt bei Amazon bestellt wurde. Es war wohl eine Kombination aus dem Design und dem Hype um die immer besser werdende Software-Palette für diese Plattform. Meine letzte Nintendo Konsole liegt Jahre zurück, die Nintendo-Ära endete bei mir mit dem Kauf der Playstation, Zeit also einen neuen Versuch zu riskieren, auch weil einige der frühesten und somit besten spielerischen Erlebnisse, auf uralte Nintendo-Lizensen zurück gehen.
Positives
Der erste Eindruck, erinnert sicher nicht nur mich an die kleine Firma mit dem Apfel als Logo, wo die ansprechende Gestaltung meistens auch für exzellente Verarbeitung steht. Man muss sich allerdings vor Augen halten, mit dem DS Lite ein Produkt mit einem Preis von rund 150,- Euro vor der Nase zu haben. Dass die Verarbeitung dann nicht Apple-Niveau erreicht, ist klar. Dennoch ist das DS Lite sehr solide verarbeitet. Es macht einen handlichen und stabilen Eindruck. Dennoch kann ich nicht von einer perfekten Gestaltung sprechen, denn sowohl die Schulter-Buttons als auch die normalen A/B/X/Y-Buttons sind nicht makellos. Zum einen haben die L-R-Buttons wirklich einen kleinen Spielraum… sie wackeln etwas… und der Druckpunkt der A/B/X/Y-Buttons ist für meinen Geschmack zu ungenau. Alles in allem Kleinigkeiten, die eben von einem Produkt mit einem solch niedrigen Preis zeugen.
Beide Bildschirme sind schon in dutzenden anderen Tests gelobt worden. Wieso sollte es hier anders sein? Die Leuchtkraft ist sehr gut, gleiches gilt für die Schärfe und die Reaktionszeit der kleinen Displays. Einen Wischeffekt, konnte (oder wollte?) ich bisher nicht feststellen. Mein DS Lite hat glücklicherweise absolut keine Pixelfehler.
etwas Negatives
Ich kann keinen Text schreiben, ohne nicht irgendwelche Mängel zu finden. GBA-Module stehen doch mehr als großzügig aus dem Gehäuse heraus. Sicher mag das seinen Grund haben, aber es ist halt ein optischer Makel. Das DS Lite geht auch leider nicht bei GBA-Modulen in den Sleepmodus, sobald man das Ding zuklappt. Diese Details sind es, die ein Produkt nun mal makellos machen. Das DS Lite ist es nicht.
Die L-R-Buttons sind für meinen Geschmack ziemlich unbrauchbar. Ich bezweifle sehr jemals ein Spiel auf dem DS zu finden, was sekundengenaue L-R-Eingaben verlangt, dafür sind diese Buttons nicht ausgelegt und grundsätzlich eher schwer zu bedienen, da diese Knöpfe genau auf der Stirns-Seite des Scharniers der beiden Screens liegen. Der Traum von einer guten Street-Fighter Umsetzung wird somit ein Traum bleiben.
Ich hab nun sicher nicht die Riesenpranken, aber sogar bei mir setzt nach langer Spieldauer ein unangenehmes Gefühl im rechten Daumen ein, Schmerz würde ich es nicht nennen. Das DS-Lite ist halt wirklich handlich geraten, vielleicht einen Tick zu handlich um lange bedient zu werden. Für die ganz Ungeduldigen könnte die Ladezeit des Akkus ein Problem darstellen. Für ein DS 2 sollte Nintendo hier schneller zu ladenden Akkus Auschau halten.
Zwei Schwächen die ich in anderen Tests gelesen habe, beziehen sich mehr auf den Langzeitgebrauch des DS Lite. Es scheint ein Problem mit den Haltern am Schanier zu geben. Die dort zu findenden Ringe können wohl leicht einen Riss bekommen, anscheinend tauscht Nintendo dann auch kommentarlos das Gerät gegen ein neues. Dies scheint die Funktion nicht zu beeinträchtigen, aber optisch gibt es dann halt Abzug in der B-Note. Die Halterung für den Touch-Pen scheint ebenfalls mit der Zeit unbrauchbar zu werden, so dass der Touch-Pen nicht mehr in der Halterung einrastet. Die ist in meinen Augen ein größeres Problem, mal schauen wie sich das bei meinem DS Lite entwickelt.
Geniales
Mit dem DS-Lite bekommt der ambitionierte Spieler wirklich innovative Spiel-Ideen, der Touch-Screen ist definitiv die spielerische Stärke dieser Plattform. Dies in Kombination mit der Möglichkeit alle GBA Spiele zusätzlich auf dem DS spielen zu können, macht das Software-Angebot praktisch konkurrenzlos gut. Wirklich für jeden Wunsch sollte es das passende Angebot geben. Module! Der Luxus nicht vorhandener Ladezeiten ist gigantisch.
Mit dem DS wurden gleich ein paar Spiele mitbestellt: Sonic Rush, New Super Mario Brothers, Final Fantasy IV Advance (GBA), Trauma Center, Brain Training und … Elektroplankton. Ich wollte bisschen was Klassisches, solide RPG-Kost und was Exotisches. Das alles bietet die momentane Palette an Spielen schon jetzt.
FF IV Advance ist halt FF-Kost mit der Option eines Quicksave. Perfekt. Sonic Rush und Mario Brothers sind beide ebenfalls traditionelleste Jump?n?Run Kost, wobei mir persönlich eher Sonic einen Tick besser gefällt. Trauma Center ist zu Beginn ein Touch-Pen Rausch, der leider schnell verfliegt, da das Konzept an sich zu repetativ ist. Man stelle sich ein Rennspiel vor, bei dem es gilt, die gleiche Strecke zu fahren, nur jedes mal mit einem kürzeren Zeitlimit. Trauma Center hat Potential, hoffentlich holen sie da mehr im Sequel raus. Brain Training und Elektroplankton sind an sich keine klassichen Spiele. Es sind beides sehr gelungene Versuche, diese Hardware geschickt zu benutzen. Elektroplankton läuft auf meinen DS wohl am meisten und ich weiß nicht mal wieso. Es ist einfach sehr unterhaltsam und entspannend.
Es gibt jetzt schon Unmengen andere Titel, die ich haben muss und schon jetzt komme ich da kaum hinterher: Tetris, Mario Kart, Advance Wars DS (welches überall ausverkauft ist ARGGH), Meteos, Biohazard DS… wer soll das alles spielen? Von dem was dieses Jahr noch kommt mal ganz abgesehen: Mario Hoops, Starfox Command, Children of Mana, Final Fantasy III DS, Yoshi’s Island II, Castlevania, FF V und VI Advance. Meine Wunschliste für das DS besteht aus einem neuen Contra, Actraiser, ein Lost Vikings (unglaubliches Touch-Screen Potential) und mehr Strategie Schinken im Stil von Advance Wars.
Wir erkennen hier eine gewisse Linie. Das DS soll kein Ersatz für einen Gamecube sein . Wir finden hier eine absolut portable Plattform, welche die passenden Titel dafür bekommt. Dies ist auch das Problem der PSP und der Grund wieso der Kampf gegen das DS verloren wurde. Wer eine portable Plattform anfängt, muss dies auch zu Ende führen und bei der PSP hört es schon damit auf, dass wir herliche Ladezeiten bekommen.
Das DS ist die perfekte Konsole für ein Spielchen zwischendurch. Wer seine gewohnten Grafikorgien mit auf den Weg nehmen möchte ist hier falsch. Wer dagegen seine Nintendo-Erinnerungen auffrischen möchte, mit Titeln die fast alle mehr Charme besitzen, als die gesamte PSP-Palette, der wird mit dem DS glücklich werden. Es ist der Traum aller Spieler, die mit Nintendos 8- und 16-Bit groß geworden sind und nun Jahre später die gleiche Kost, leicht aufgewertet erleben wollen. Wer 16 Pixel große Sprites noch zu schätzen weiß, der findet hier die perfekte portable Konsole.
StudiVZ – nationale Web 2.0 Schande
Für die Vorgeschichte dieses Textes mag ich garnicht zu weit ausholen, dass haben andere schon viel besser gemacht:
- blogbar.de: 700 Stalker – StudiVZ‘ sensibler Datenschutz
- Eric’s Beitrag zum Thema
- Kurz-Interview mit dem ahnungslosen Hauptinvestor
- Zusammenfassung
Es gibt Gründe, wieso es wir hier wieder mal dem Ausland in Punkto Web2.0-Hype-Blase hinterher rennen. So ziemlich alle denkbaren Fehler sind bei StudiVZ gemacht worden. Man nehme einen ahnungslosen Investor, eine einfach zu übernehmende Grundidee und viele naive Nutzer samt einem leitendem Kopf, der die Situation ungeschickt zu nutzen vermag. Wo aber amerikanische Projekte einen Kopf wie Ehssan Dariani durch Qualität des Produkts ausgleichen können, setzt man hier zu Lande auf die Unwissenheit von Studenten und Medien. Lange Zeit offensichtlich mit Erfolg.
Im Gegensatz zu anderen sehe ich nicht nur Fehler seitens StudiVZ. Zugegeben einzig StudiVZ unterliegt den Auflagen des Datenschutzes, aber gleichzeitig ist jeder selbst dafür verantwortlich mit seinen Daten sorgsam umzugehen. Wir sprechen hier über Studenten, der medial-betitelten geistigen Elite des Landes, die anscheinend auf jeden billiger Marktschreier herein fallen. Was bitte erwartet man sich als Student von Seiten wie StudiVZ? Kontakte zu Gleichgesinnten? Dafür gibt es seit mehr als 10 Jahren nicht kommerzielle Foren, die ihre Userdaten nicht zum Verkauf anbieten.
Wie bitte erklärt sich ein StudiVZ-User, das Business-Modell der Seite? Werbung ist offensichtlich keine vorhanden, das Startup-Kapital dürfte angesichts der Mitarbeiterzahlen und Serverkosten am Limit sein. Allein aus Kostengründen muss man hier einfach Mängel erwarten, sei es eben bei der Pflege der Daten, oder der kommerziellen Nutzung der Datensätze.
StudiVZ-Nutzer sind schlichtweg die umworbenste Zielgruppe und allein diese Daten der Nutzer sind Gold wert. Vermutlich kommen da im Laufe der Zeit so detailierte Angaben zusammen, dass StudiVZ allein vom Handel der Daten, natürlich schön versteckt hinter sorgsam platzierter Werbung, sehr gut am Markt bestehen könnte. Sicher sind das alles hässliche Wahreiten, die kein Nutzer hören möchte, aber wer mit Scheuklappen seine Daten einer so spezialisierten Plattform zur Verfügung stellt, darf sich später nicht über Mängel im Umgang mit Daten aufregen. StudiVZ möchte nicht die Studentenwelt beglücken, sondern muss auch irgendwie Geld verdienen.
Sicherlich mag für viele Nutzer StudiVZ eine völlig neue Idee sein, aber offensichtlich bedient man sich hier mal wieder einem Vorbild, an dessen Qualität man nicht wirklich heranreicht.
3 Kommentare
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global $hemingway ?>Hehe, ausnahmsweise mal kein WoW-Kommentar von mir, weil ichs seit Oktober nicht mehr spiele. 🙂
Aber deine Ausführungen über das Design der Coldheat-Startseite find ich sehr interessant. Wir (also eigentlich Ben und Mo, denn ich hab von der technischen Seite keine Ahnung) basteln bei uns auch schon länger an einem neuen und verwendbareren Design. Deinen Ansatz, die Startseite nicht mit monatealtem Zeug vollzustellen, sondern sie auf die Inhalte der letzten 1-2 Wochen zu konzentrieren, finde ich hervorragend. Ich persönlich träume ja, auch wenn das sonst kaum ein Blog macht, noch davon, die Startseite wirklich derart aufzuräumen, dass sie ohne Scrollbalken in ein maximiertes Fenster bei 1280x1024er-Auflösung passt. Mal sehen, ob das machbar ist. 🙂
Der Haken ist meiner Meinung nach, sicherzustellen, dass dauerhafte Besucher über entsprechende Links auf Archivseiten etc. trotzdem schnell dorthin kommen, wo sie hin möchten.
Da liegt für mich übrigens der einzige (und winzige) Haken an deiner Startseite: Ich besuche auch öfter mal ältere Seiten bei dir, insbesondere weil die WoW-Artikel fundiert und sehr gut erklärt sind. Theoretisch komme ich über den Archivknopf im Header auch schnell an den gesuchten Ort, nur hätte ich den Knopf an sich an einer ganz anderen Stelle erwartet – in Form eines „ältere Einträge“-Knopfes unter der „Letzte Einträge“-Liste.
Dein Aufstellungsort verdient nur gute Woerter. Danke.
Currently it looks like Expression Engine is the best blogging platform available right now.(from what I’ve read) Is that what you are using on your blog?