MMO made in Germany
Oh oh, es gibt einen neuen Versuch, von Deutschland aus, den MMO Markt zu betreten. Wir erinnern uns alle an Neocron? Ich hatte damals eine Demo Version gespielt, die soviel Hunger auf mehr gemacht hat, dass 2 Wochen der Live-Version gespielt wurden. Neocron war kein so furchtbares Produkt, wie viele schreiben. Es kam nur ein paar Jahre zu spät, aber hier soll es nicht um Neocron gehen.
Folgendes gab es hier zu lesen:
Und noch ein Online-Rollenspiel: Die ehemaligen Anno-Entwickler von Max Design haben das Softwarestudio red monkeys gegründet und planen ein postapokalyptisches Massive Multiplayer Online Roleplaying Game zu entwickeln. Wie das Branchenmagazin GamesMarkt.de berichtet, wird das Team von Martin Lasser geleitet. Max Design hat nach eigenen Angaben mit Anno 1503 und Anno 1602 die beiden erfolgreichsten Spiele in Deutschland produziert. An diesen Erfolg will red monkeys anknüpfen und verspricht, neuen Schwung in das MMORPG-Genre zu bringen.
„Ich freue mich, mit den Kernmitgliedern des ehemaligen Max-Design-Teams ein MMORPG der Superlative zu entwickeln“, sagt Lasser. Das neue Spielprojekt trägt bisher noch keinen Namen. Das Studio befindet sich zur Zeit aber schon in Verhandlungen mit verschiedenen Investoren, immerhin soll das Entwicklungsbudget im zweistelligen Millionenbetrag liegen.
Ob ein Endzeit-Online-Rollenspiel aber tatsächlich den Massengeschmack trifft und damit die hohen Produktionskosten wieder einspielt, ist eher fraglich. Bereits das deutsche MMO-Rollenspiel Neocron setze auf das Szenario und konnte nur eine Nische besetzen. Zudem hat die Konkurrenz aus Nordamerika (Sony Online, Blizzard) oder Asien (NCSoft) einen nicht zu unterschätzenden Erfahrungsvorsprung, der schwer aufzuholen sein wird. Und gerade was den Multiplayer von Anno 1503 anbelangt, hatten sich die Programmierer von Max Design nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert.
Es gibt schon einen Grund wieso, man deutsche Medien zum Thema MMOs meiden sollte. Einer der offensichtlichen, kann man im dritten Absatz erkennen, aber hier soll es auch nicht um die Qualität des deutschen Spiele-Journalismus gehen.
MMO Vaporware?
„Ich freue mich, mit den Kernmitgliedern des ehemaligen Max-Design-Teams ein MMORPG der Superlative zu entwickeln“, sagt Lasser. Das neue Spielprojekt trägt bisher noch keinen Namen. Das Studio befindet sich zur Zeit aber schon in Verhandlungen mit verschiedenen Investoren, immerhin soll das Entwicklungsbudget im zweistelligen Millionenbetrag liegen.
Dieser Abschnitt schreit förmlich Vaporware. Das Team hinter dem Ganzen hat vorher mit der Anno Serie, einen der unzähligen (national) erfolgreichen Aufbau-Strategie-Schinken produziert. Rechtfertigt das zum propagieren eines „MMORPGs der Superlative“? Das bezweifle ich doch sehr stark. Überraschen tut es micht nicht, dass gerade jetzt ein zweiter Versuch aus Deutschland gestartet wird. Seit WoWs Erfolg fließen sehr große Mengen Geld, in die Produktion von MMOs. Es ist kein Zufall, dass mit ein paar bekannten Namen und einer gewissen Reputation, auch deutsche Macher, ein Stück vom Kapital-Kuchen abbekommen.
„Zweistelliger Millionenbetrag“ ist sehr gut formuliert. Ich kenne mich nicht mit den Budgets sonstiger deutscher Produktionen aus. Auf den ersten Blick klingt „Zweistelliger Millionenbetrag“ jedoch überdurchschnittlich hoch. Verteilt auf die lange Dauer des Produktionsprozesses eines MMOs, relativiert es sich jedoch ganz schnell. Um mal so ein paar Zahlen zu bringen. Vanguard besitzt zur Zeit einen Entwicklerstab von mehr als 90 Personen, solche Team-Größen dürften neue Erfahrungen für deutsche Entwicklerschmieden sein.
Was ist nun von dieser Meldung zu halten? Das weiß ich auch noch nicht so genau. Fakt ist, dass es für 6 Millionen WoW-Spieler, auch eine Zeit nach World of Wacraft geben wird. Fakt ist, dass kein MMO Spieler den gleichen Brei zwei mal fressen wird, darum sind die momentan enstehenden WoW-Kopien, alle zum Scheitern verurteilt. Fakt ist weiterhin, dass ein MMO keine 6 Millionen Spieler haben muss, um finanziell sehr erfolgreich zu sein, darum ist der Gamestar Kommentar weiter oben Schwachsinn.
Insofern darf man dem neuen deutschen MMO-Studio Red Monkeys, die besten Wünsche mit auf den Weg geben. Der Markt ist überreif für ein Sci-Fi MMO. Ich hoffe nur, dass man nicht mit dem Vorsatz heran geht, WoWs 6 Millionen Spieler bekommen zu wollen.
8 Kommentare
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global $hemingway ?>Das wir auch kaum möglich sein, ein großteil der WoW’ler sowie ich und ne Menge aus meiner Gilde haben mit WoW angefangen weil wir schon Warcraft gezoggt haben und schon das war der Hammer, WoW knüpft ja genau an diese Story der Strategie-Spiele an und hatte daher im Vorfeld schon Millionen von Anhängern die nur auf den Content und neue Story-Elemente zu erhaschen. Ich kenne persönnlich genug Freunde die WoW-Spielen weil sie wissen wollen wie es weitergehen soll mit der Horde und Allianz. Was passiert wenn die Legion wieder einmarschiert oder wie man Warcraft 4 ins geschehen enbinden will. Egal wie oft man über den Support meckert (hab mich schon xmal wegen der warteschlange oder wegen serverdown geärgert) WoW ist einfach ein Klasse für sich die man kaum toppen kann. Egal wies aussieht jeder WoW’ler liebt und hasst Blizzard zur gleichen zeit. So geht es mir halt und sicher auch manch anderen. In meiner Gilde hat sich schon jeder über die Mängel beschwert und doch spielt jeder weiter und wieso weil es einfach soviel Spaß macht. Und sowas kann man nicht mit Null beginnen WoW hat eine Vorgeschichte des Erfolges und das geht sehr weit bis auf das erste Warcraft zurück und ich bin mir sicher das WoW nicht das letzte aus dieser Storyline ist.
WoW hat auch geschätzte 70 Millionen Dollar gekostet 🙂 Will sagen, es lässt sich mit viel weniger Geld und ohne 6 Millionen Spieler, ebenfalls ein kommerziell erfolgreiches MMORPG auf die Beine stellen, dass dann keine 6 Millionen Spieler haben mag, aber trotzdem über Jahre hinweg Gewinne bringen kann. Erfolg heisst in diesem Genre nicht zwangsläufig nur hohe Spielerzahlen. Genau diesen kleinen aber wichtigen Punkt, hat der Gamestar Artikel gleich mal unter gehen lassen.
Ich denke, dass das Zauberwort bei den kleinen MMOs „Community“ heißt.Die „wenigen“ Leute, die da zocken, kennen sich untereinander besser, als es die Millionen aus WoW können… ein eingeschworener Kreis, der so seinen eigenen Charm und Reiz entwickelt, weil sehr viel enger mit den Spielern zusammengearbeitet werden kann.
~Glyx
Ich hab eine Zeitlang NeoCron2 gespielt, das Spiel hatte Potential, das Problem war nur, dass es zu wenige Spieler gab/gibt. Wenn man Stundenlang alleine durch ein MMO rennt, macht es einfach keinen Spaß…
Ich persönlich warte schon seit Jahren, dass sich jemand die Shadowrunlizenz unter den Nagel reißt und ein richtig gutes MMORPG vom Stapel läßt.
Wird aber wohl ein Wunschtraum bleiben…
Ich kenne jemanden der genau das vorhat, dauert aber noch ein paar Jährchen ^^
Hiermit melde ich mich schon für die Alpha/Beta an!
@john: wird doch wohl nicht jan borkenhagen sein? wenn ihr das shadowrun fanprojekt meint: http://www.shadowrun-online.com/sronline/index.php
vergesst es. microsoft wird niemals die lizenz rausrücken da die gerade nen sr-shooter entwickeln.
http://www.gamespot.com/xbox360/action/shadowrun/
aber im allgemeinen kann man sich auf die zukünftigen cyberpunk mmog`s freuen. neocron hab ich über 3 jahre gespielt, aber kk hatte irgendwie immer nen fehlgriff gemacht was den publisher betrifft. cdv war damals fast pleite, und 10tacel legt irgendwie keinen wert auf neocron 2. schade ….
@thareonnope hatte ich nicht gemeint, aber wenn microsoft die rechte hat, hast Du wahrscheinlich recht… jammerschade