Freitags /rant
Es ist Freitag und wir befinden uns in der besinnlichen Weihnachtszeit, also der perfekte Zeitpunkt, für einen solchen Eintrag. Es gibt seit kurzem ein neues Firefox Addon, von Google höchst persönlich. Dieses kleine Etwas ist wirklich genial geworden, ich wäre allerdings für eine Umbenennung in „Re-re-re-re-reblog Tracker“. Worum geht es hier?
Blogger Web Comments for Firefox is an extension that makes it easy to see what bloggers are saying about a page you’re viewing in Firefox and even make your own blog post about it, all without leaving the page you’re on.
Blogger Web Comments zeigt in einem kleinen Popup Fenster, ob andere Seiten bzw. Blogs existieren, welche auf die gerade besuchte Seite verweisen, also nichts anderes als eine einfache Google link: Suche. Was schon immer bekannt war, wird einem damit noch besser vor Augen geführt. 90% aller Bloginhalte, sind Wiederholungen der immer gleichen Nachricht. Das Problem ist ein internationales, von dem sich auch die deutsche Blogszene nicht distanzieren kann. Es ist eine Sache, wenn Weblogs Inc. ihre Nachrichten für mehrere Newsblogs recycled, aber es ist was anderes, wenn anschließend hunderte private Blogs die absolut gleichen Nachrichten aufschnappen und als neuen eigenen Eintrag missbrauchen. Googles neue Tools werden nicht besser, nur weil Millionen inhaltlose Blogeinträge darüber berichten, um so ein paar Google Ranking-Punkte und Technorati Links zu kassieren.
Ich lese, aus privaten und beruflichen Gründen, viel zu viele Blogs und Newsseiten zum Thema CSS, Webdesign und co. Es ist eine Schande zu sehen, wie gerade hier sehr viele deutschprachige Seiten, fremde Links als separaten Eintrag verkaufen wollen. Jeder der am gleichen Thema interessiert ist, hat sowieso den Feed des Originals abonniert und braucht keine 10 Millionen Verweise von deutschen Seiten. Wir lesen alle sowas, sowas und sowas. Es reicht wenn dann die gleichen Links, in den themenspezifischen Portalen ala Stylegala auftauchen. Niemand braucht diese mitlerweile durchgespühlten Links, als neue Einträge in privaten Blogs.
Nehmen wir diese Seite, die wenigen Tutorials die wir hier finden, sind qualitativ spitze, genau darum finden wir mehr als ausreichend Re-Blogs zu genau jenen Links.
Weniger ist immer mehr. Wieso füllen so viele ihr „creative outlet“ mit Substanzlosem, nur um ja täglich ein Feedupdate und so Besucher zu bekommen? Mitlerweile mutieren durchaus bekannte Blogs, zu reinen per CSS gestylten Lesezeichensammlungen und sind somit im Kern vollkommen überflüssig. Ich erwarte von keiner Seite ein tägliches Update, also wieso dann dieser sinnlose Zwang, neue Einträge zu posten, die wenig Lesenswertes bieten? Das ist ungefähr so, als ob man sich Dutzende TV-Zeitschriften abonniert, dennoch steht in allen das gleiche Programm.
Links sind kein Content.
2 Kommentare
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global $hemingway ?>Es wird niemand bestreiten, dass eigener Inhalt in einem Blog reinen Link-Tipps vorzuziehen ist.
Andererseits laufen diese Link-Tipps oft auch gar nicht im eignen inhaltlichen Blog, sondern werden nebenbei als Linkblog geführt oder in einer Nebenspalte gelistet. Der Besucher sieht so auf einen Blick, dass es sich hier nicht um Inhalte aus dem Blog handelt, sondern nur um Hinweise auf gute Artikel bei anderen.
Ich finde das auch gut so. Ich bin manchmal recht froh, wenn mir andere Blogs einfach nur einen guten Link liefern. Die „üblichen“ Webdesigner-Blogs lese ich auch, aber bei der Masse an Bloggern, kann ich nicht alles überblicken. Da bin ich dankbar für Hinweise auf gute Artikel bei unbekannteren Blogs.
Mal ganz abgesehen davon, dass Linkblogs teilweise aus Eigennutz geführt werden. Sie bilden nämlich eine ausgelagerte, ausgesiebte, kommentierte Abteilung der eigenen Lesezeichen. Recht nützlich, wenn man unterwegs ist und Artikel wiederfinden möchte.
Und: Reine Links sind kein Content, aber man könnte diskutieren, ob kommentierte Links nicht doch schon als Content zu werten sind.
Es ist schon interessant, wie man auf welche Weise auf welche Art Blogs aufmerksam wird und dann auch noch feststellen darf, dass MT darunter als Motor arbeitet.
Eigene Gedanken zu machen scheint in unseren Breiten ein sehr rahr gepflegtes Hobby zu sein. Es ist ja auch viel einfacher, Links anderer zu posten, mal abgesehen davon, dass es das auch geben muss. Schliesslich hat sich daraus mein Sideblog auch zur Ressource (nicht nur für mich) entwickelt. So gesehen würde ich Deiner recht radikalen Einstufung nicht zu 100 Prozent folgen.
Aber es gibt auch eine Kehrseite. Wenn jemand dann einen innovativen Gedanken ohne Bezug auf die anderen postet, dann habe ich oft genug gemerkt, dass entweder keiner seine Rübe angestrengt hat um mitzudenken oder einfach kein Feedback kam. Das dürfte für den kreativ Schaffenden auf lange Frist der Tod für solche von Dir gewünschte Beiträge sein.
Und eines muss man natürlich auch immer noch dazu sagen:Erst muss man geben und dann kann man nehmen.Selten habe ich das anders herum erlebt.
Auf baldiges Wiederlesen! 🙂